Gelockerte Bilanzregeln retten Deutsche Bank vor roten Zahlen

Frankfurt. Großzügigere Bilanzregeln für kriselnde Wertpapiere und Sondereffekte haben die Deutsche Bank im dritten Quartal 2008 vor einem erneuten Absturz in die roten Zahlen bewahrt. Unter dem Strich wies Deutschlands größte Bank für den Zeitraum Juli bis Ende September 414 Millionen Euro Gewinn aus - trotz der "eklatanten Verschärfung der Finanzmarktkrise", wie Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann es gestern nannte.

Das ist zwar deutlich weniger als die 1,63 Milliarden Euro ein Jahr zuvor, aber besser als von den meisten Experten erwartet. Zum Jahresauftakt war die Deutsche Bank erstmals seit fünf Jahren in die Verlustzone gerutscht.

Die Deutsche Bank ist eine der ersten europäischen Banken, die die jüngst von EU-Kommission und Europaparlament gelockerten Bilanzregeln anwendet. Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September hatte sich die Finanzkrise noch einmal dramatisch zugespitzt und die Regierungen und Notenbanken weltweit zu eiligen Rettungsaktionen veranlasst. Teil davon ist die Mitte Oktober von Brüssel geschaffene Möglichkeit zur neuen Bilanzierung: Bestimmte Wertpapiere und Kredite, für die es wegen der Krise keinen Markt mehr gibt, müssen nicht mehr mit dem aktuellen Marktpreis bewertet werden.

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