Gute Plätze schwer zu haben

TRIER. (len) Grundsätzlich wollen sie jungen Leuten eine Chance geben - das bekräftigen alle Parteien. Wenn es um ein konkretes Mandat geht, tun sich viele Politiker aber schwer, den jungen Kollegen den Vortritt zu lassen.

Auf Platz 25 der Trierer Stadtratsliste der CDU kandidiert der 27-jährige Christian Bamler - auf einem "Wackelplatz". 24 Sitze hat die Partei derzeit im Stadtrat. Bei der Aufstellung der Liste trat er in einer Kampfkandidatur für Platz 18 an - und verlor gegen Andreas Etteldorf, 34 Jahre alt, und damit noch gerade im Junge Union-fähigen Alter. Bamler gibt sich optimistisch und hofft auf ein gutes Ergebnis bei der Kommunalwahl. Aber: "Natürlich wäre ich gern weiter vorn gewesen." Der Polizeikommisar ist der einzige Bewerber unter 30 Jahren auf den ersten 49 Listenplätzen der Christdemokraten. "Es wird schwieriger, junge Leute zu begeistern", meint er. Auch friedlich lässt sich die Frage, wer auf einer aussichtsreichen Position kandidiert, lösen: Auf Platz fünf der SPD-Liste zur Kreistags-Wahl in Bitburg-Prüm kandidiert der 23-jährige Christian Gayoso - dem ersten Platz, der dem Bitburger Ortsverein nach parteiinterner Vereinbarung zusteht. "Um auf einen so guten Platz zu kommen, muss man wissen, dass man da hin will und seinen Anspruch einfordern", sagt er. Mit dem zweiten Interessenten, dem ehemaligen Bitburger Bürgermeister Horst Büttner (Platz 11), hat er sich abgesprochen. "Für ihn ist es wegen seines hohen Bekanntheitsgrades einfacher, von einem hinteren Platz in den Kreistag zu kommen", erklärt Gayoso. Trotz der guten Platzierung ist sich der Student nicht sicher, ob er das Ticket in den Kreistag in der Tasche hat. "Es ist möglich, dass andere hochgewählt werden, damit muss man rechnen."

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