HINTERGRUND

Die am weitesten verbreitete Form des Satanismus ist der experimentelle Satanismus. Er dient einem Zweck - etwa dem Protest gegen die Erwachsenenwelt. Unter diese Kategorie fallen fast alle jugendlichen Satanisten: Ihre Gruppen sind in der Regel kleine und spontane Bildungen.

Ausgangspunkt ist der Freundeskreis, nicht der Satanismus. Anders ist das beim religiösen Satanismus: Ihm liegt ein weltanschaulich-religiöses System zugrunde. Den meisten der verschiedenen Ausprägungen gilt Satan nicht als Gegengott, er ist vielmehr ein Symbol für die Umkehrung ethischer Prinzipien. Gott ist der einzelne Mensch selbst. Die bekanntesten Vertreter des religiösen Satanismus‘ sind die "Church of Satan" und die Thelema-Bewegung. Während experimentelle Satanisten häufig für Schmierereien, Grabschändungen und Tieropfer verantwortlich sind, spielt bei erwachsenen Satanisten die Sexualität meist eine große Rolle. Wichtige Plattform des Satanismus ist die Dark-, Black- und Death-Metal-Szene. Experten schätzen allerdings, dass nur ein Prozent der Musiker echte Satanisten sind. Nichts mit Satanismus zu tun hat - entgegen landläufiger Meinung - die Gothics-Bewegung. Für ihre auch "Grufties" genannten, schwarz gekleideten Anhänger sind Tod und Vergänglichkeit zentrale Themen. Sie grenzen sich so von der "Spaßgesellschaft" ab. Gewalt lehnen sie strikt ab - der Friedhof ist ihr bevorzugter Aufenthaltsort, sie würden aber niemals dort randalieren.(ik)

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