Kein Grund, sich zu verstecken

TRIER. Wie familienfreundlich sind unsere Kommunen? Der TV wollte es genau wissen und fragte nach. Hier die Ergebnisse des großen Familienchecks in den Landkreisen und der Stadt Trier.

Familienfreundlichkeit steht in der Region nicht nur auf dem Papier. Die Kreise und die Stadt Trier können sich mit Fug und Recht kinder- und familienfreundlich nennen. Das, was sich in den vergangenen Jahren in dieser Hinsicht getan hat, kann sich durchaus sehen lassen. Die Kommunen in der Region brauchen sich nicht zu verstecken. In Sachen Kinderbetreuung nimmt Trier zwar weiterhin einen Spitzenplatz ein, doch zeigt sich ganz klar, dass Familien aufs Land ziehen. Das war auch bereits beim vor einem Jahr vorgestellten Familienatlas des Baseler Prognos-Instituts klar herausgekommen. Auch beim TV-Check ist das Ergebnis deutlich: Leben auf dem Land, arbeiten und Kinder betreuen lassen in Trier. Es mag auch damit zusammenhängen, das für Familien bezahlbarer Wohnraum in Trier kaum vorhanden ist. Mit Grundstückspreisen zwischen 145 und 165 Euro pro Quadratmeter ist das Oberzentrum nicht konkurrenzfähig etwa mit dem Kreis Daun, wo man ein Grundstück schon für knapp 23 Euro pro Quadratmeter bekommt. Daher wundert es nicht, dass gerade in dem Eifelkreis im Verhältnis zur Einwohnerzahl die Eigenheimdichte sehr hoch und der Anteil der Kinder- und Jugendlichen überproportional ist. Auch für die Freizeitgestaltung der Kinder- und Jugendlichen wird in den Kommunen einiges getan. Zwar lässt die Zahl der Jugendtreffs durchaus zu wünschen übrig, auch könnte es noch mehr Spielplätze vor allem in Trier geben, doch man tut was. Das zeigt sich auch in den mittlerweile recht flexiblen Öffnungszeiten der Kindergärten von sieben bis fast durchweg 17 Uhr. Man bemüht sich zunehmend, den Bedürfnissen der Eltern entgegenzukommen. Im Vergleich zu Großstädten sind die Preise für ein Kind im Kindergarten zwar durchaus noch eher niedrig. Doch mit im Schnitt 90 Euro müssen Eltern für einen Kindergartenplatz recht tief in die Tasche greifen. Ein Ganztagsplatz für ein Kind schlägt sich im Schnitt mit 120 Euro nieder. Ein Beleg dafür, wie sehr die Absetzbarkeit der Betreuungskosten Familien entlasten kann. Positiv herausgestellt werden muss, dass die meisten Verwaltungen mit gutem Beispiel vorangehen. Familienfreundlichkeit wird in den Landratsämtern und dem Trierer Rathaus durchaus gelebt. Fast ein Drittel der Mitarbeiter nutzt die Teilzeitmöglichkeiten und fast alle Frauen kehren nach der Elternzeit wieder an ihren Schreibtisch zurück. Nachholbedarf bei Vermarktung

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: In Sachen Vermarktung der Familienfreundlichkeit müssen die Kommunen noch zulegen. Da können sie von Städten wie Stuttgart, die - mit ähnlichen Angeboten wie die Kreise und die Stadt Trier - kinderfreundlichste Stadt Deutschlands werden wollen, noch einiges lernen.

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