"Kostengünstiger und effektiver"

TRIER. In Sachen Kooperationen liegt die VG Trier-Land weit vorne, bei Personalkosten und Umlage ganz hinten: Was bringen Kooperationen, wann machen sie Sinn, und wo gibt es Grenzen? Darüber sprach der TV mit Verbandsbürgermeister Wolfgang Reiland (CDU).

Man sagt der VG Trier-Land nach, "Kooperationsweltmeister" zu sein. Warum arbeiten Sie in so vielen Bereichen und mit so vielen Partnern zusammen?Reiland: Kooperationen bieten sich dann an, wenn man Aufgaben gemeinsam kostengünstiger und effektiver bewältigen kann. Ziel ist eine möglichst optimale Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten und der zur Verfügung stehenden Mittel. Die umfangreichen Kooperationen machen die Verwaltungsstruktur ihrer Verbandsgemeinde nicht gerade überschaubarer. Genau das aber wird im Zusammenhang mit einem Abbau von Bürokratie immer wieder gefordert. Reiland: Unsere Struktur bedeutet zweifellos einen gewissen Koordinationsaufwand, der sich aber im Verhältnis zu den dadurch erreichten Einsparungen deutlich relativiert und unsere Haushaltssituation entscheidend verbessert. Sind Kooperationen Patentlösungen? Oder gibt es Grenzen? Reiland: Kooperationen sind sicherlich keine Patentlösungen. Man muss in jedem Einzelfall untersuchen, ob es Sinn macht. Bei allen Bemühungen,Kosten einzusparen, muss man darauf achten, dass die Bürgernähe nicht verloren geht. Das gilt vor allem für Leistungen, die der Bürger regelmäßig in Anspruch nimmt. Eine weitere Grenze sehe ich da, wo Aufwand und Erfolg in keiner Relation zueinander stehen. Wenn zum Beispiel durch die Zusammenarbeit von zwei Verbandsgemeinde-Werken zwei separate Bereitschaftsdienste zusammengelegt werden, macht dies Sinn. Braucht man jedoch auch bei einer Kooperation weiterhin zwei, muss man die Zusammenarbeit in Frage stellen. Geben Sie nicht Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand, für deren Wahrnehmung die Bürger Sie und den Verbandsgemeinderat gewählt haben? Reiland: Kooperationen bedeuten in der Tat eine Einschränkung des eigenen Handlungsspielraums. Deshalb ist es unerlässlich, die gewählten Räte ständig zu informieren und bei Grundsatzentscheidungen zum Beispiel durch einen Empfehlungsbeschluss mit einzubinden. Sehen Sie sich und Ihr Modell als Vorbild für Bürgermeister-Kollegen? Reiland: Ich denke, dass wir ein gutes Beispiel dafür sind, wie man verschiedene Kooperationsmöglichkeiten, die sich im Laufe vieler Jahre aufgetan haben, konsequent und sinnvoll nutzen kann. In dieser Hinsicht sind wir sicherlich ein Vorreiter. Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass uns die Nähe zu Luxemburg einen Standortvorteil verschafft. S Mit Wolfgang Reiland sprach TV-Redakteurin Inge Kreutz .

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