Krebs ist oft heilbar, wenn er früh erkannt wird

Mit einer spektakulären Aktion machen Mediziner und die Krebsgesellschaft heute auf das Thema Darmkrebs aufmerksam. Auf dem Trierer Kornmarkt wird ein überdimensionaler, begehbarer Darm die Entstehung der Krankheit zeigen.

Trier. (wie) Die rheinland-pfälzischen Männer liegen bundesweit mit an der Spitze - was ihre Scheu vor Arztbesuchen angeht. 78 Prozent von ihnen gingen im vergangenen Jahr nicht zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung. Das ist laut Techniker Krankenkasse das drittschlechteste Ergebnis nach Sachsen und dem Saarland. Ärzte und Kassen schlagen Alarm

Frauen lassen sich zwar häufiger untersuchen - immerhin gingen zwei Drittel von ihnen im vergangenen Jahr zur Vorsorge - aber im bundesweiten Vergleich liegen sie damit auf dem vorletzten Platz vor den Geschlechtsgenossinnen aus dem Saarland. Ärzte und Krankenkassen schlagen Alarm: "Je früher der Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen", sagt Pan Decker, Chef-Chirurg im Trierer Mutterhaus. Vor allem das Darmkrebs-Risiko könnte durch Vorsorge reduziert werden, sagt Carlita Metzdorf-Klos vom Trierer Krebsberatungszentrum. Der Dickdarmkrebs ist in Deutschland bei Männern und Frauen die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 70 000 Menschen, rund 29 000 sterben daran. Im Gegensatz zu anderen Tumorarten kann Darmkrebs frühzeitig festgestellt und geheilt werden. Etwa durch eine Darmspiegelung. Die Angst davor sei unbegründet, die von vielen als unangenehm empfundene Untersuchung sei völlig ohne Nebenwirkungen, sagt Metzdorf-Klos. Wird Darmkrebs frühzeitig entdeckt, leben nach fünf Jahren noch 92 Prozent der Patienten. Der Monat März ist seit Jahren "Darmkrebs-Monat". Mit verschiedenen Aktionen klären Mediziner, Selbsthilfegruppen und Krebsgesellschaft über das Risiko und die Behandlungschancen auf. Wie etwa heute ab 10.30 Uhr in Trier. Besucher können Fragen stellen

Auf dem Kornmarkt wird ein überdimensionales, begehbares Darm-Modell (6,60 Meter lang, 2,10 Meter hoch, zwei Meter breit, 220 Kilogramm schwer) gezeigt, das veranschaulichen soll, wie Darmkrebs entsteht. Ärzte stehen für Fragen zur Verfügung, in Vorträgen wird über das Thema gesprochen. Das Trierer Mutterhaus wird am Samstag von 10 bis 13 Uhr im Klinik-Foyer unter anderem über die Behandlung von Darmkrebs informieren.

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