LESER-ECHO ZU: Machen Sie noch Urlaub in Italien?

Natürlich gibt es arrogante Deutsche im Ausland. Aber im allgemeinen benehmen sich Deutsche, auch in der Toskana, "gesittet". Was bilden sich Berlusconi und Konsorten überhaupt ein ? Er selbst, verstrickt in undurchsichtige Machenschaften, ist doch die Arroganz in Person. Unsere Landsleute sollten Italien einfach meiden, denn wir sind offensichtlich dort nicht gern gesehene Gäste. So sollte es auch Kanzler Schröder tun! Gerhard Reinert, Konz Italien ist reizvoll und schön, seine Menschen sind liebenswert und charmant, aber einige führende Politiker gehören schlicht in die Klappsmühle. Werner Arenz, Feusdorf Ich habe Familie und fahre nicht so oft in Urlaub. Dieses Mal jedoch ausgerechnet nach Sardinien. Jetzt habe ich von offizieller Stelle erfahren, dass ich nicht willkommen bin. Leider übernimmt die Reiserücktritts-Versicherung diesen Fall nicht! Ich werde dort, für meine Verhältnisse, viel Geld lassen und fühle mich jetzt schon unwohl. Heinz Mohr, Badem Etwas mehr Bescheidenheit, Selbsterkenntnis und Selbstbesinnung stände uns Deutschen in diesem Streitfall gut zu Gesicht ( ) Herr Stefano Stefani beschreibt ziemlich genau einen bestimmten Typ des "hässlichen Deutschen", der, wenn in Massen auftretend, alles bemeckert was nicht deutsch ist. Gerhard Schmitt, Bernkastel-Kues Zu dem Ausdruck "supernationalistische Blonde" und ob Deutsche noch in Italien Urlaub machen sollen, kann ich nur sagen: Lasst uns doch den Spieß umdrehen. Was würden "supernationalistische Schwarzhaarige" sagen oder tun, wenn deutsche Politiker so abschätzig über Italiener herziehen würden? Um das zu wissen, braucht man sich dem von Stefani geforderten Intelligenztest nicht zu unterziehen. Für Italiener wäre klar, dieses Land meiden wir. Für Bundeskanzler Gerhard Schröder habe ich den Tipp: Bleibe im Lande, Deutschland ist wunderbar zum Urlaub machen. Vielleicht hätte das eine Signalwirkung auf andere, was unserer schlechten Wirtschaftslage zu Gute käme. Eveliese Niesen, Reil Auch von Deutschen hört man, dass sich viele im Ausland schlecht benehmen würden. Aber man sollte aufhören, Volksgruppen über einen Kamm zu scheren. Es sind alles Menschen, die einen gut, die anderen eben schlecht. Man sollte sich diese Erfahrung zu Herzen nehmen und nie wieder sagen: "Die und die sind so und so " Ilona Könnel, Wittlich Unbestritten ist, dass es immer wieder Touristen gibt, die meinen, sie könnten bei Urlaubsantritt ihre gute Kinderstube - so sie denn eine hatten - zu Hause lassen und am Urlaubsort "die Sau raus lassen". Leider fallen diese eher auf, als die zahlenmäßig überwiegenden "Normalen", die sich als Gäste im jeweiligen Land fühlen und entsprechend benehmen. Darum: Lassen wir nicht die Italiener dafür büßen, was ein Politiker heute so sagt und morgen so. Willi Wolf, Trier Seit 1979 verbringen meine Frau und ich etwa einmal jährlich einen Urlaub in Castagneto Carducci, in den ersten Jahren mit unseren Kindern, mittlerweile auch mit unseren Enkelkindern. Wir haben viele liebenswerte Menschen kennen gelernt, ja Freunde gewonnen, die auch uns besuchen. Unsere Absicht, den September-Urlaub wieder dort zu verbringen, wird in diesem Jahr nicht realisiert werden. Im Übrigen bin ich nicht blond, die Haarfarbe meiner Frau hat allerdings durchaus schon mal Aufregung bei italienischen Männern verursacht. Besoffen war ich nie, obwohl der Chianti einer meiner Lieblingsgewächse ist. Was das Strandleben betrifft haben wir immer die lautstarke Lebhaftigkeit unserer italienischen Nachbarn bestaunt. Distinti saluti, Hermann Rass, Bitburg Jedes Volk und Land hat den politischen Repräsentanten, den es verdient. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi erpresst die Justiz und das Abgeordnetenhaus, er schneidert sich die Gesetze nach seinem Gusto, so macht er sich unangreifbar für begangene Verfehlungen. Sein mafiöses Gehabe passt zu dieser Nation, die seit zig Jahren die Maffia duldet und dieses Krebsgeschwür nicht beseitigt. Einen solchen Präsidenten, wenn auch nur für ein halbes Jahr, hat Europa nicht verdient! Franz-Josef Schnur, Newel Ich sehe ja, was in Bitburg abgeht, wo man am Wochenende nicht mehr unbelästigt von besoffenen Kegelmitgliedern oder Fußballclubs durch die Stadt gehen kann. Ich persönlich finde das sehr traurig und beleidigend. Wenn diese Art Urlauber, also leider die Mehrzahl der Deutschen, sich in einem fremden Land und sogar in ihrem eigenen Land so respektlos sich selbst und der Umwelt gegenüber aufführen, wie können diese Menschen dann Respekt erwarten? Nicole O'Loinsigh, Bitburg Entscheidend ist doch, dass durch Reisen in andere Länder die Chance genutzt wird, gegenseitige Vorurteile abzubauen.Etwas weniger Aufbauschen durch Presse und andere Medien wäre da hilfreich. Penetrante Touristen, die die Gastfreundschaft missbrauchen, gibt es wohl in allen Nationen und die trifft man leider in vielen Urlaubsregionen an, seien sie aus - ach nein, ich will keine Vorurteile pflegen! Ingo Becker, Trier

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