Leichensuche erfolglos

Gestern suchte die Polizei via Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Bereitschaftspolizisten am Boden nach der Leiche der vermissten Kölner Millionärin. Der mutmaßliche Täter war definitiv am Tattag auf Feldwegen bei Hillesheim (Vulkaneifelkreis) gesehen worden. Die Ermittler haben fünf neue Spuren und hoffen weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung.

 Die Einsatzleitung, Mitte Andreas Dick von der Kölner Mordkommission und rechts (mit Brille) Dauns Polizei-Chef Heinz-Peter Thiel, legt gemeinsam mit den Hubschrauberpiloten die Strategie für den Sucheinsatz fest. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Die Einsatzleitung, Mitte Andreas Dick von der Kölner Mordkommission und rechts (mit Brille) Dauns Polizei-Chef Heinz-Peter Thiel, legt gemeinsam mit den Hubschrauberpiloten die Strategie für den Sucheinsatz fest. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim. Bereits am Montag war eine Schlucht im Hillesheimer Ortsteil Bolsdorf durchkämmt worden. Erfolglos. Am Dienstag berichtete der TV darüber und veröffentlichte Fotos vom mutmaßlichen Täter Detlev W. und dessen Auto, einem grauen Opel Omega Kombi. Mehrere TV-Leser meldeten sich daraufhin bei der Polizei. Heinz-Peter Thiel, Chef der Dauner Polizei: "Eine Augenzeugin konnte sich sehr genau an das Auto erinnern, weil der 35-Jährige von der Bundesstraße ins Gelände abgebogen und dabei unwegsame Feldwege genutzt hatte." Der TV-Leserin war der Vorfall deshalb so gut in Erinnerung geblieben, weil sie sich über das Kölner Kennzeichen, K-DA 9632, wunderte. Üblicherweise nutzen nämlich nur einheimische Bauern diese Wege. Die Ermittler sind sich sicher, dass der mittlerweile festgenommene Gärtner, der bei der 61-jährigen Kölnerin angestellt war, deren Leiche verschwinden lassen wollte. Die Indizien-Kette sei sehr stark. Andreas Dick von der Kölner Mordkommission: "Er hat definitiv am 21. August, nach 17 Uhr, an der Tankstelle im Hillesheimer Nachbarort Walsdorf getankt. Das beweisen Abbuchungen über seine EC-Karte." Warum Detlev W. den Weg in die Eifel, speziell in den Raum Hillesheim, suchte, ist bisher unklar. Er schweigt dazu beharrlich.Bunker- und Teichanlagen werden abgesucht

Bevor die Polizei mit Hundertschaften ausrückt, versuchte sie die Variante mit dem Hubschrauber. Die Wärmebildkamera registriert die genauen Stellen von Lebewesen, Kadavern und Erdbewegungen. Thiel: "Auch Leichen können erkannt werden, weil bei der Verwesung Energie freigesetzt wird." Ein Dutzend Beamte der Wittlicher Bereitschaftspolizei suchten am Boden — nach konkreten Stellenangaben vom Hubschrauber aus. Nach fünf Stunden wurde die Aktion erfolglos abgebrochen. Ermittler Dick: "Wir suchen weiter und starten eine Plakataktion." Fünf neue Spuren haben sich gestern ergeben. Thiel: "Es fokussiert sich auf das Dreieck Hillesheim-Walsdorf-Berndorf, wo die Frauenleiche womöglich versteckt wurde." Bunker- und Teichanlagen werden in den nächsten Tagen abgesucht. Ein größeres Waldgebiet eventuell mit einer Hundertschaft. Derweil hoffen die Ermittler auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung. Telefon: 0221/2290.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort