Liebe Leserin, lieber Leser!

Das Thema ist ein politischer Dauerbrenner, egal ob es um Renten, den Arbeitsmarkt oder das Gesundheitssystem geht: Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Wahre Horrorszenarien tauchen da in der politischen Diskussion und vielen Kommentaren in den Medien immer wieder auf: Deutschland sei auf dem Weg der Vergreisung.

Wir seien ein aussterbendes Land. Nun hat kürzlich ein Kollege der Wochenzeitung "Die Zeit" die Geschichte der Demografie in Deutschland recherchiert und das Ergebnis in einem beachtenswerten Bericht zusammengefasst (Ausgabe Nr. 21 vom 16. Mai). Zu erfahren war da, dass die Demografie bereits seit über hundert Jahren einen Bevölkerungsrückgang prophezeit, sich die Einwohnerzahl Deutschlands jedoch im gleichen Zeitraum trotz zweier Weltkriege von 56 auf 82 Millionen erhöht habe. Hauptgründe dafür seien die gestiegene Lebenserwartung sowie die Zuwanderung gewesen. Der Autor zitiert schließlich den britischen Demografen David Eversley, dessen Spezialgebiet Bevölkerungsprognosen sind. Dessen harsches Urteil lautet: Voraussagen von Bevölkerungsentwicklungen seien der reinste Irrglauben. Sie würden eigentlich nur aus einem einzigen Grund gemacht - nämlich um politische Ziele durchzusetzen. Eine These, über die nachzudenken sich sicher lohnt.Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

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