Lückenschluss: Dauerthema seit 1972

DAUN/TRIER. Der Lückenschluss der Autobahn 1 ist eine Geschichte in vielen Kapiteln. Seit Jahrzehnten ist die Anbindung bis ins nordrhein-westfälische Blankenheim in der politischen Diskussion. Vorwärts ging es bisher immer nur in kleinen Schritten. Das liegt auch an den enormen Kosten.

Lange war der "Lückenschluss bis 2010" Sprachregelung des Bundes und der Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Darauf festnageln lassen will sich keiner der verantwortlichen Politiker, denn die Vergangenheit hat gelehrt, dass kaum eine Prognose eingetroffen ist. Diskutiert und gefordert wird der Lückenschluss seit langem, aber trotz vieler markiger Worte der unterschiedlichen Bundes- und Landesregierungen klafft immer noch eine Lücke von gut 30 Kilometern (und 400 Millionen Euro) in der bedeutenden Fernstraße.

Ministerium: Lückenschluss bis 2015 realistisch

Auch für die neue CDU/FDP-Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und den neuen Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) sei es von großer Bedeutung, "diese Lücke endlich zu schließen", erklärte die Sprecherin des Düsseldorfer Verkehrsministeriums, Heike Dongowski, auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds . Daran werde auf beiden Seiten der Landesgrenzen intensiv gearbeitet. In Nordrhein-Westfalen sei es gelungen, zwischen Blankenheim und Lommersdorf den besonderen naturschutzfachlichen Planungsauftrag auszuräumen. Dort lasse sich schnell Baurecht schaffen. Auf die Frage, ob der Lückenschluss bis 2015 zu erreichen sei, antwortete Ministeriums-Sprecherin Dongowski: "Wenn es gelingt, für den gesamten in Frage stehenden Abschnitt auf beiden Seiten der Landesgrenze bald Baurecht zu erreichen und die Finanzierung ebenfalls schnell auf die Beine gestellt werden kann, ist es realistisch, die Lücke in diesem Zeitraum zu schließen."

Ohne Unterbrechung von Lübeck nach Spanien

Zur Finanzierung hatte Wittke vor kurzem bei einem Besuch in Blankenheim erklärt, wenn sie in einem überschaubaren Zeitrahmen nicht mit Bundesmitteln zu sichern sei, werde man auch über private Investoren nachdenken. Auch für die Wirtschaft der Region ist die A 1 ein Dauerthema. "Den Lückenschluss hat die IHK zum ersten Mal 1972 gefordert", sagt Philipp Schultz, Verkehrs-Experte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Die Vorteile für die Wirtschaft liegen seiner Ansicht nach auf der Hand: Nach dem Lückenschluss gibt es eine unterbrechungsfreie Autobahnverbindung vom schleswig-holsteinischen Lübeck bis nach Spanien, und das Nadelöhr B 51 wird - da ist man bei der IHK sicher - vom Güterverkehr entlastet.

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