Mauritius:Joyeux Noel!

24. Dezember auf Mauritius. Das Thermometer zeigt 35 Grad im Schatten, die Insulaner haben den Plastiktannenbaum mit Kugeln und Lichterketten geschmückt. Die selbst gebaute Krippe aus Stroh wird dazu gestellt.

Fast alle Kinder tragen rot-weiße Weihnachtsmützen - und Shorts oder Sommerkleidchen, wie Johanne Lokhee aus Mauritius erzählt. In und vor den Häusern herrscht emsiges Treiben. Die Geschäfte sind an Heilig Abend bis Mitternacht, dem Beginn der Weihnachtsmessen, geöffnet - ideal für Spätzünder in Sachen Geschenkekauf. Die Präsente bringt der Weihnachtsmann am 25. Dezember, dem ersten und auch letzten Weihnachtstag. Vier Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen. Männer, Frauen und Kinder kleiden sich für das Fest neu ein, die Häuser werden dekoriert. Im Haus, im Garten und auf den Straßen spielt sich das fröhliche Fest ab. Christen, Buddhisten, Muslime und Hindus feiern gemeinsam. "Am Weihnachtstag gehen viele Familien nach Einbruch der Dunkelheit spazieren, um die leuchtend geschmückten Häuser zu bestaunen", erzählt Johanne Lokhee. Einige der Mauritier gehen noch ins Kino, andere setzen ich auf die Terrasse eines Cafes oder sie treffen sich zum Abendessen in einem Restaurant. Weihnachten macht sich auch in der mauritischen Küche bemerkbar. "Alle Gerichte werden speziell zubereitet, vor allem mit Gewürzen, die im Alltag nicht verwendet werden." Familie Lokhee geht an Weihnachten auch mal Eis essen und genießt dabei die Stimmen der Gospelchöre, die überall in den Straßen singen. Die junge Frau aus Mauritius lebt seit acht Monaten in Trier - doch auch dort geht und für sie in diesem Jahr der große Traum alle Mauritier wohl nicht in Erfüllung: "Alle sehnen sich nach einer weißen Weihnacht." (kat)

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