Mindestens 45 Tote bei Anschlag in Bagdad - IS bekennt sich

Bagdad · Schwere Terroranschläge erlebte Iraks Hauptstadt Bagdad schon öfter. In den vergangenen Wochen schien sich die Sicherheitslage etwas beruhigt zu haben. Jetzt meldete sich die IS-Terrormiliz zurück.

Bei einem Autobombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind nach offiziellen Angaben mindestens 45 Menschen getötet worden. Mindestens 49 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher einer Sicherheitsbehörde.

Die sunnitische Terrormiliz IS reklamierte über ihr Sprachrohr Amak den Terroranschlag, der auf Schiiten abgezielt habe, für sich. Es handelte sich um den schwersten Terrorangriff in Bagdad in diesem Jahr. Die Bombe explodierte in einem geparkten Auto im südwestlichen Stadtteil Al-Bajaa. In dieser Gegend gibt es nach den Worten des Sprechers viele Autoläden.

Die irakische Hauptstadt war in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel von Anschlägen des IS. Die Extremisten stehen wegen einer Militäroffensive auf ihre Hochburg Mossul im Norden des Landes unter Druck. Sie versuchen, die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten im Land anzuheizen und die fragile Sicherheitslage im Irak weiter zu destabilisieren. Die Dschihadisten sehen die Angehörigen der schiitischen Konfession als Abtrünnige

Im Juli 2016 musste Innenminister Mohammed al-Ghabban wegen der desaströsen Sicherheitslage in Bagdad zurücktreten. Damals starben bei einem Autobomben-Anschlag, zu dem sich der IS bekannte, fast 300 Menschen. Ende Januar bestätigte das irakische Parlament mit Kasim al-Arradschi von der schiitischen Badr-Organisation den neuen Leiter des Innenressorts.

In Mossul konnte die irakische Armee zuletzt einen Etappensieg feiern, als die Streitkräfte den gesamten Ostteil der Stadt eingenommen hatten. Der Kampf gegen den IS in der Stadt dürfte aber noch Wochen und Monate weitergehen.

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