Moderne Technik mit Tücken

TRIER. Frust bei Kabel-Kunden: Sie ärgern sich über schlechten Service und miesen Empfang – und das nicht nur in der Region.

"Kabeldeutschland macht so große Werbung, kann aber die Versprechungen nicht halten." "Die halten sich bedeckt und beantworten nachweislich keine E-Mail. So viel zu Kabel Deutschland." Nur zwei Meinungen von TV-Lesern. In jüngster Zeit häufen sich die Beschwerden. Keine Frage: Der Frust bei den Kabel-Kunden in der Region ist groß. Schlechter Service, mangelhafte Technik und mieser Empfang einiger Programme. Während man bei dem Netzbetreiber die Beschwerden als Einzelfälle abtun will, zeigt sich aber, dass auch in anderen Teilen Deutschlands die Kunden unzufrieden sind. So gab es etwa in Hamburg Ärger, als Kabel Deutschland sein Netz dort für Internetzugang und Telefon umgestellt hat. Seitdem rauscht es dort, wo man eigentlich den Kulturkanal Arte empfangen sollte. Ähnliches erlebten auch etliche Trierer Kabelhaushalte. Nicht nur, dass sie ihre Fernseher erst einmal umprogrammieren mussten, weil einige Sender die Frequenz wechselten. Viele sehen seitdem auch bei Viva, RTL, WDR oder Eurosport nur "grieselige" Bilder. Ein Problem, das man bei der Verbraucherzentrale kennt. Die Beschwerden über Kabel Deutschland hätten in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen, sagt Telekommunikationsexperte Jürgen Scheele von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Vor allem, als das Netz umgestellt worden sei, habe das Telefon bei ihm nicht mehr still gestanden. Hauptbeschwerdegründe: Der schlechte Service von Kabel Deutschland - und: Kunden, die auf Kabeltelefonie umgestellt haben, hätten wochenlang darauf warten müssen, dass, wie von dem Unternehmen zugesagt, die alte Rufnummer für den neuen Anschluss freigeschaltet wurde. Viele Kabel-Kunden haben keine Alternative, sie wohnen in Mietshäusern, in denen kein Satelliten-Empfang möglich ist. Bei Kabel Deutschland, das 2004 mit dem Kauf dreier regionaler Netz-Konkurrenten zum Preis von 2,7 Milliarden Euro zum Branchenprimus aufstieg, kennt man zwar die Beschwerden, führt sie aber auf "Anfangsschwierigkeiten" in der Umstellungsphase im vorigen Herbst zurück. Die "große Nachfrage" habe zu Engpässen geführt, sagt die für Rheinland-Pfalz zuständige Firmensprecherin Dorothee Hoerster. Allerdings liege die Schuld am schlechten Empfang nicht bei Kabel Deutschland, sondern womöglich an einer "nicht fachmännisch installierten Hausverteilanlage". Oft helfe schon der Austausch des Antennenkabels. Trotzdem ist nun eine Service-Hotline geschaltet: 01805/233325 (montags bis freitags 7.30 bis 22 Uhr, samstags 7.30 bis 18 Uhr, zwölf Cent /Minute aus dem Festnetz der DTAG). Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns: thema@volksfreund.de Wir bringen es voran!

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