Notstrom, Stau, kein Sauerstoff

TRIER. (f.k.) Stromausfall in Trier: Das bedeutete Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei, Technisches Hilfswerk, Malteser-Hilfsdienst und Rotes Kreuz.Gegen 18 Uhr geht am St.-Barbara-Ufer nichts mehr – jedenfalls für diejenigen, die stadteinwärts fahren wollen: Der Stau beginnt an der Konrad-Adenauer-Brücke.

Einsatzfahrzeuge von THW und Freiwilligen Feuerwehren versuchen, sich mit Martinshorn und Sirene einen Weg durch das Blechchaos zu bahnen. Ihr Ziel ist die Trierer Hauptfeuerwache. Dort auf dem Hof richten die Katastrophenschützer des Kreises Trier-Saarburg gerade die Zentrale Führungsgruppe ein, die sich aus Mitgliedern der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, von Rotem Kreuz und Malteser Hilfsdienst zusammensetzt. Den technischen Kern der Truppe bildet ein Container-Fahrzeug, das mit einer mobilen Einsatzleitstelle ausgestattet ist.

Die Stimmung wirkt angespannt, aber nicht hektisch. Hinter seinem lärmgeschützten Gehäuse brummt das stationäre Notstromaggregat der Feuerwache. Peter Jochen von der Führung der Trierer Berufsfeuerwehr tritt hinzu. „Fünf Leute haben wir in Trier aus festhängenden Aufzügen befreien müssen, aber schlimmere Vorfälle gab es bisher nicht“, sagt Jochen. Und sein Landkreis-Kollege Stephan Roth ergänzt: „In Wasserliesch war Unterstützung für eine Patientin erforderlich, die zu Hause auf ihr Sauerstoffgerät angewiesen ist.“

Keiner hier weiß, wie lange der Stromausfall noch dauern wird. Gegen 18 Uhr sind alle größeren Feuerwehrhäuser im 5000 Quadratmeter großen Einsatzbereich der Trierer Zentrale besetzt. Damit, so Jochen, die „Leute in den Orten wenigstens einen Ansprechpartner haben“. Die Vorkehrungen, die getroffen werden, sind für einen stundenlangen Energieausfall ausgelegt: Das gesamte Katastrophenschutz-Funknetz in der Region wird von Trier aus aktiviert und auf seine Funktionstüchtigkeit gecheckt. Derweil ist die Trierer Polizei „mit allem unterwegs, was Beine hat“, so die Einsatzzentrale. Wie bei der Feuerwehr laufen auch dort ab 17 Uhr die Drähte zur Notrufnummer heiß – wobei die häufigst gestellte Frage kaum in den polizeilichen Kompetenzbereich fällt: „Was mache ich nun mit meiner auftauenden Gefriertruhe?“ Ganz andere Sorgen machen den Beamten Hunderte ausgefallener Ampeln. Doch schwere Unfälle sind bis 20 Uhr nicht gemeldet worden. mic/sas

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