Oft beklagt....

Bayern-Manager Uli Hoeneß wird rot angelaufen sein und vielleicht sogar einen erneuten Wutanfall erlitten haben. Nun mischt sich die große Politik auch in die Gehaltsfindung im Profifußball ein. Eine Schlagzeile ist garantiert, wenn man die Verdienste der Elite-Kicker geißelt und zugleich auch noch dem republikweit ungeliebten FC Bayern gegen die Schienbeinschoner tritt.

Das wird sich Bundestagspräsident Norbert Lammert gedacht haben - schließlich ist in der Debatte um überzogene Gehälter in Deutschland so gut wie alles von allen gesagt, nur von Lammert eben noch nicht. Also ran an die Profisportler, weil es so schön schlicht und populär ist. Sicher, es ist nicht zu begreifen, wieso Jungspunde Millionen verdienen, weil sie gegen einen Ball treten. Dieser Ausläufer der Gerechtigkeitsdebatte ist aber so alt wie die Professionalisierung und Kommerzialisierung des Fußballs und des Sports insgesamt. Oft beklagt - und trotzdem sitzen Millionen vor dem Fernseher, rennen Zehntausende in die Stadien, wenn die Millionäre auflaufen. Auch Bundestagspräsident Lammert übrigens, als Fußball-WM war. So sind nun mal die Gegebenheiten der Branche, die Marktmechanismen, die man populistisch beklagen kann, aber dadurch nicht ändert. Es ist nicht Aufgabe der Politik, den Schiedsrichter zu spielen und sich zum Sprachrohr - ja, für wen eigentlich? - zu machen. Ob bei Transfersummen oder Spielergehältern, Grenzen beim Thema Geld kann sich die Sportbranche nur selber setzen. Aber will sie das überhaupt? nachrichten.red@volksfreund.deKommentar

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