Osteuropäer finden ihr Glück

Neue Züricher Zeitung (Schweiz): Der Freude jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs steht diesseits Skepsis gegenüber. In Deutschland und Österreich befürchtet man eine Zunahme der illegalen Einwanderung und der Kriminalität.

Aber die Ängste sind größtenteils unbegründet. Illegale Einwanderer suchten schon immer einen Weg über die grüne Grenze. Und die im Schengener Raum geregelte Zusammenarbeit der Polizeibehörden ist ein wirksameres Mittel gegen Kriminalität als GrenzkontrollenDie Vorteile des erweiterten Schengener Raums überwiegen allfällige Nachteile.Die Presse (Österreich): Die Öffnung der Grenzen birgt ein Risiko. Aber dieses wurde von Boulevard-Medien und Politik in die Höhe getrieben. Bis nun alle Angst haben. Keine Frage: Mehr Menschen in einem Raum bringen immer auch ein höheres Risiko. Das ist eine einfache Rechnung. Und die Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern birgt natürlich auch ein Gefahrenpotenzial in sich, weil hier eine Kontroll-Schranke wegfällt. Dennoch ist die (...) Angst weit übertrieben. Die Furcht etwa vor einem massenhaften Ansturm illegaler Einwanderer ist bei genauer Analyse nicht zu begründen. Das Potenzial an solchen Migranten erhöht sich durch offene Grenzen nicht.Rzeczpospolita (Polen): Es ist ein epochales Ereignis. Polens Beitritt zu EU und Nato oder der "Völkerfrühling" von 1989 hatten zwar ein größeres Gewicht, doch der Beitritt zum Schengen-Raum nimmt einen bedeutsamen Platz auf der Liste der Ereignisse ein, die uns der Demokratie, Freiheit und dem Kapitalismus näher brachten und die düsteren Zeiten des sowjetischen Totalitarismus in den Hintergrund stellten. Die Mitgliedschaft in der EU bringt uns vorerst mehr Vor- als Nachteile, und die Bewegungsfreiheit auf dem Alten Kontinent ist ein weiterer Beleg dafür. Wir werden freier sein, auch wenn sich das pathetisch anhört.Presseschau

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