Parteigründung im Pfarrhaus

Trier · Einige Geburtshelfer der rheinland-pfälzischen CDU stammen aus Trier.

 Alois Zimmer.Foto: TV-Archiv

Alois Zimmer.Foto: TV-Archiv

Foto: (ClickMe)
 Mathilde Gantenberg.Foto: TV-Archiv

Mathilde Gantenberg.Foto: TV-Archiv

Foto: (ClickMe)
 August Wolters.Foto: privat

August Wolters.Foto: privat

Foto: (g_pol3 )

Trier Die Gründung des CDU-Landesverbands ist eng mit dem Namen mehrerer Trierer verknüpft, darunter Mathilde Gantenberg, August Wolters und Alois Zimmer.
Ende September 1945 treffen sich im Pfarrhaus der Trie rer Kirchengemeinde Herz-Jesu 17 Frauen und Männer, um die Bildung einer überkonfessionellen Christlich-Demokratischen Partei (CDP) voranzutreiben. Zu den Initiatoren gehören der Gutsverwalter Alois Zimmer, der Versicherungskaufmann August Wolters und die Lehrerin Mathilde Gantenberg. In Koblenz wird die CDP im Januar 1946 zugelassen. Mit dabei ist der spätere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Peter Altmeier. Kurze Zeit später schließen sich die CDP-Bezirksverbände Trier, Koblenz und Montabaur zur Provinzialpartei Rheinland-Hessen-Nassau zusammen.
Am 14. Februar 1947 treffen sich die Parteivorstände aus den fünf rheinland-pfälzischen Regierungsbezirken Trier, Koblenz, Montabaur, Rheinhessen und Pfalz, um einen Landesverband ins Leben zu rufen. Das Problem: Es gibt zwei christliche Parteien: im nördlichen, stark katholisch geprägten Landesteil die CDP, im südlichen die CDU.
Im Streit um den Parteinamen scheitert Altmeier mit dem Versuch, das Kürzel CDP landesweit durchzusetzen. Erster Vorsitzender der neu gegründeten CDU Rheinland-Pfalz wird er aber dennoch. Peter Altmeier setzt sich in Bad Kreuznach erfolgreich gegen den Trierer Alois Zimmer durch, der gar nicht erst anreisen kann. Die Franzosen haben ihn wegen vermeintlichen Schwarzhandels kurzerhand unter Hausarrest gestellt. Aus Sicht der Trierer ein abgekartertes Spiel der Koblenzer Parteifreunde, um Zimmer als Parteichef zu verhindern.
Mathilde Gantenberg, August Wolters und Alois Zimmer werden im Mai 1947 in den ersten rheinland-pfälzischen Landtag gewählt. Gantenberg wird später Staatssekretärin im Kultusministerium, Zimmer Innen- und Sozialminister in der von Ministerpräsident Peter Altmeier geführten schwarz-gelben Landesregierung.
Später sitzen die beiden Trierer CDU-Politiker noch eine zeitlang gemeinsam im Deutschen Bundestag.
Auch August Wolters ist lange Jahre Minister, zunächst unter Peter Altmeier, später dann unter dessen Nachfolger Helmut Kohl. Erst 1971 scheidet der CDU-Politiker aus dem rheinland-pfälzischen Landtag aus.
Alois Zimmer stirbt im April 1973, Mathilde Gantenberg im Oktober 1975 und August Wolters im April 1990.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort