Schock am Ring

NÜRBURGRING. Das Ende einer Tradition? Die Zukunft von "Rock am Ring" steht in den Sternen - dass das Festival wie geplant an Pfingsten (30./31. Mai) am Nürburgring stattfindet, ist wegen des neu terminierten Formel-1-Grand- Prix unwahrscheinlich. Konzertveranstalter Marek Lieberberg rechnet heute mit einer Entscheidung.

Die Rockstars kommen nicht mehr in die Eifel. "Metallica" lässt die "grüne Hölle" in Zukunft links liegen, Depeche Mode, Santana oder Neil Young ebenso. Ein düsteres Bild? Es könnte so kommen, wenn Nürburgring GmbH und "Rock am Ring"-Veranstalter keine Lösung finden. Der Nürburgring hat angekündigt, dass am Pfingst-Wochenende 2004 - dem traditionellen "Rock am Ring"-Termin - der Formel 1-Grand Prix steigt. Festival-Veranstalter Lieberberg wurde davon nach eigenen Angaben nicht vorher informiert, ist stinksauer (siehe Interview) und hat der Nürburgring GmbH ein Ultimatum gestellt: Heute sollen sich die Eifeler äußern. Vor einigen Tagen gab die Nürburgring GmbH bekannt, dass an Pfingsten definitiv der Grand Prix ausgetragen wird, der ursprünglich am 25. April stattfinden sollte. Die Nürburgring GmbH bezog gestern keine Stellung zum Ultimatum. Entscheidet sich heute die Zukunft von "Rock am Ring"? Wie geht es weiter mit dem Festival? Der TV nennt Möglichkeiten: VARIANTE 1: Die Nürburgring GmbH macht eine Kehrtwende - und überlässt Lieberbergs "Rock am Ring" den vereinbarten Pfingst-Termin. Zugegeben: Das ist sehr unwahrscheinlich. Denn damit streicht sich der Nürburgring praktisch selbst aus dem Formel 1-Terminkalender. Schumi & Co. würden dann im nächsten Jahr einen Bogen um die Eifel fahren. VARIANTE 2: Nürburgring und "Rock am Ring"-Veranstalter suchen einen Ersatztermin für das größte deutsche Rock-Open-Air. Ein Termin vor Pfingsten - also im Mai - dürfte dabei für Lieberberg witterungsbedingt nicht in Frage kommen. Der Konzertveranstalter kündigt im Fall der Termin-Verlegung Schadensersatzforderungen an. Im besten Fall einigen sich Nürburgring und Lieberberg auf einen Termin im Juni - das wird allerdings schwierig, da das Parallel-Festival "Rock im Park" (in Nürnberg) ebenfalls verlegt werden müsste. Kommt es zu keiner Einigung, könnte "Rock am Ring" an Pfingsten am Hockenheimring stattfinden, für "Rock im Park" ändert sich dann nichts. VARIANTE 3: Die Nürburgring GmbH geht auf Lieberbergs Ultimatum nicht ein, bezieht heute keine Stellung: Damit bliebe es beim Formel 1-Start an Pfingsten - das Tischtuch zwischen Nürburgring und Konzertveranstalter dürfte dann nach 20 Jahren Zusammenarbeit aber endgültig zerschnitten sein. "Rock am (Nürburg-)Ring" wäre damit wohl Vergangenheit.

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