Schweinegrippe: Unterricht läuft weitgehend normal

Im Gegensatz zu anderen Gebieten Deutschlands scheint die Lage an den Schulen der Region noch entspannt zu sein: Nur vereinzelt werden Klassen oder Schulen wegen der Schweinegrippe geschlossen.

Trier. In Hessen sind zurzeit 13 Schulen geschlossen, in Sachsen-Anhalt fällt der Unterricht in sechs Klassen aus, in Rheinland-Pfalz haben zwölf Schulklassen unfreiwillig Ferien: Die Schweinegrippe behindert den Unterricht. In der Region ist die Lage allerdings entspannt.

Nur das Gesundheitsamt kann Schulen schließen



Seit Montag muss eine zehnte Klasse des Trierer Humboldt-Gymnasiums - vermutlich bis Freitag - zu Hause bleiben.

Nach Auskunft der stellvertretenden Schulleiterin Martina Sehl sind drei Schüler auf einmal an der Schweinegrippe erkrankt. Acht haben sich wahrscheinlich mit der normalen Grippe angesteckt.

Anfang des Monats hatten Schüler einer zehnten Klasse des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums in Bernkastel-Kues zu Hause bleiben müssen, weil bei zwei Schülern die neue Grippe festgestellt worden war. Zurzeit gebe es keine Schul- oder Klassenschließungen im Kreis Bernkastel-Wittlich, hieß es gestern aus der Verwaltung. Auch in den beiden Eifelkreisen läuft der Unterricht offenbar normal.

Eine Schule kann nicht von sich aus entscheiden, dass der Unterricht in einer Klasse ausfällt. Wenn es mehr als zwei Schweinegrippefälle gibt, muss das zuständige Gesundheitsamt informiert werden. Es kann veranlassen, dass die nicht betroffenen Schüler und Lehrer auf eine mögliche Infektion mit der neuen Grippe untersucht und im Einzelfall einzelne Klassen oder gar die ganze Schule geschlossen werden.

Bereits zu Beginn des Schuljahres sind alle Schulen von der für die Schulaufsicht zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD in Trier über Verhaltens- und Vorsichtsmaßnahmen zur neuen Grippe informiert worden.

Weder alle Schüler noch alle Lehrer können zurzeit dagegen geimpft werden. Vorerst sollen sich nur das medizinische Personal und chronisch Kranke impfen lassen. "Man muss sich nicht gleich morgen impfen lassen", sagte Landesgesundheitsministerin Malu Dreyer gestern beim Impfgipfel der Länder mit Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (siehe Bericht rechts). Die Minister beschlossen, dass bis Ende des Jahres zusätzlicher Impfstoff geliefert werden soll. Er soll für 9,3 Millionen Bürger reichen.

In Rheinland-Pfalz gibt es unterdessen unterschiedliche Auffassungen über die Einbindung der Gesundheitsämter in die allgemeinen Impfungen. Laut Landkreistag sollen die Ämter generell Impfungen für die Bevölkerung vornehmen. Im Gesundheitsministerium geht man davon aus, dass die Behörden nur "bei Bedarf" Impfungen anbieten sollen. Noch gibt es dazu keine Vereinbarung zwischen der AOK, die die Impfungen organisiert, und den Gesundheitsämtern. Hintergrund: Es ist noch nicht geklärt, wer das Ganze bezahlen soll.

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