Strahlende Gesichter und Freudentränen

SPANGDAHLEM. Erleichterung auf der US-Air Base Spangdahlem: Am Donnerstag sind 24 Piloten mit ihren Jets unversehrt aus der Golfregion zurückgekehrt.

 Willkommen Zuhause: Kinder begrüßen die zurückkehrenden Soldaten mit US-Fähnchen.Foto: Patrick Lux

Willkommen Zuhause: Kinder begrüßen die zurückkehrenden Soldaten mit US-Fähnchen.Foto: Patrick Lux

"Gleichkommt dein Daddy heim, Darling!" Dem zweijährigen Conner istvorerst trotzdem nicht zum Lachen. Im Lärm der herandonnerndenFlugzeuge versteckt er ängstlich das Gesicht hinter der Schulterseiner Mutter. Da sind Alexander und Doltan Reed schon geübter.Fähnchen schwenkend stehen die Söhne von Oberstleutnant Hank Reedam Rollfeld, während Mutter Stephanie die Kamera zückt, um denMoment der Heimkehr fürs Familienalbum festzuhalten. 24 Piloten des 52. Jagdgeschwaders der US-Luftstreitkräfte in Europa werden an diesem 1. Mai mit ihren Maschinen in Spangdahlem aus der Golfregion zurückerwartet. Vor vier Monaten waren die F-16 Jäger dorthin verlegt worden. Die Vorgaben für Medienvertreter auf der Air Base sind strikt: Wo die Abfangjäger ihre Einsätze geflogen haben, ist den wartenden Journalisten nicht erlaubt zu fragen. Einzig, dass die Piloten im Rahmen der Operation "Freiheit für den Irak" unterwegs waren und jedermann stolz auf sie ist, wird mitgeteilt.

Dennoch: "Es war keine leichte Zeit für die Familien", räumt ein Presseoffizier ein. Dass er seinen Daddy ganz doll vermisst hat, bestätigt auch der siebenjährige Dalton und muss dabei kräftig schlucken. Allabendlich haben er und sein Bruder Alexander dafür gebetet, dass Daddy heil zurückkommt. Was für ein Glück, dass es E-mails gibt. Hauptsächlich darüber hat auch Stephanie Reed den Kontakt zu ihrem Mann gehalten.

Darüber nachgedacht, dass ihr Mann nicht zurückkommen könnte - nein, das hat die Offiziersfrau nie. "Das darf man nicht bei diesem Job." Den Kindern hat die schmale blonde Frau in dem langen roten Kleid erklärt, dass ihr Vater unterwegs sei, um anderen Menschen Frieden zu bringen.

Überzeugt, dass ihre Männer eine wichtige Mission erfüllen, ist auch Julie Blanser. Mit ihren drei Söhnen ist sie auf den Flugplatz gekommen. "Sicher", nicken die vier, "wenn wir die Nachrichten gesehen haben, hatten wir schon manchmal Angst." Was Julie Blanser und ihren Kindern besonders geholfen hat, war der Zusammenhalt unter den Zurückgebliebenen. "Wir sind zusammen ins Kino gegangen und haben uns gegenseitig Mut gemacht."

Schließlich ist es soweit: Die Flieger sind gelandet. In der "Reception area" warten die Familien darauf, dass die blauen Flugplatzbusse mit den Piloten ankommen. Als erster steigt Oberstleutnant Reed, der Kommandeur der 22. Jagdstaffel, zu der die Maschinen gehören, aus dem Bus. Für einen langen Augenblick schließt er Frau und Kinder in die Arme. Stephanie Reed wischt verstohlen ein paar Tränen aus den Augen. Glücklich, sehr glücklich fühle er sich an diesem Abend, sagt Kommandeur Reed. "Ich hoffe auf einen Irak in Freiheit und Wohlstand." Glücklich, wieder bei der Familie zu sein, ist auch Captain O'Malley. Am meisten habe ihm der kleine Conner gefehlt, sagt der Pilot und drückt ganz fest seinen zweijährigen Sohn.

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