Strukturwandel und Arbeitswelt

In Frankfurt sitzt Gewerkschaftschef Jörg Hofmann (61) im Hochhaus der IG Metall. Die Gewerkschaft spricht in den deutschen Autowerken ein gewichtiges Wort mit.

Mit Blick auf den Main skizziert der Ökonom ein düsteres Bild, wie schlecht die Industrie auf die Job-Folgen des Strukturwandels vorbereitet sei. Von den 880 000 Beschäftigten im Fahrzeugbau hingen über 200 000 Arbeitsplätze vom Diesel ab. Eine Jahreszahl für das Ende des Verbrennungsmotors sei "Humbug", sagt Hofmann. "Wir wissen gar nicht, wie sich der Verbrennungsmotor weiterentwickelt." Allerdings gehe kein Weg am E-Auto vorbei, auch wenn noch viele Probleme zu lösen seien. Elektroautos haben allerdings viel weniger Komponenten als herkömmliche Fahrzeuge. Also braucht man eigentlich viel weniger Leute in den Fabriken. Die Beschäftigten müssten umgeschult und qualifiziert werden, fordert der IG-Metall-Chef. Es gehe um eine Balance zwischen Beschäftigung und Mobilitätswende. "Zukunftssicherung ist nicht, den letzten Diesel zu verteidigen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort