Tür auf, Tür zu

Tür auf, Tür zu "Könne ma op platt schwääätzen?" Eigentlich könnte meine Antwort lauten: "Ei jo, wenn ich ach platt schwätze derf." Doch das verkneife ich mir. Denn eins habe ich in meiner kurzen Zeit als Eifel-Reporterin gelernt: Dialekt kann Türen öffnen, wenn es denn der richtige ist.

Als Saarländerin sollte man sich möglichst nicht allzu schnell "outen". Sonst fällt die Tür schnell zu und man erntet schon mal misstrauische Blicke. Also bitte ich meine Gesprächspartner, dass wir als Amtssprache hochdeutsch wählen sollten. Schwieriger ist es da schon, wenn der komplette Gemeinderat auf Platt diskutiert. Das hört sich schön an. Das Problem an der Sache: Ich verstehe fast kein Wort. Um auf die Sache mit den offenen Türen zurückzukommen: Meine Kollegen, alles Eifelaner - pardon Eifeler - führen viele dienstliche Gespräche auf Platt. Das schafft Vertrauen. Die Leute erzählen bereitwilliger und fühlen sich gleich gut aufgehoben. Auch ich verstehe mittlerweile schon einiges, doch das mit dem selber sprechen überlasse ich besser denen, die es wirklich können.Denise Juchem

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