Typisch bayerisch

Es ist erst ein paar Jahre her, da tauchten auf einem ostdeutschen Truppenübungsplatz nahe der Grenze zu Polen plötzlich Wölfe auf - 150 Jahre, nachdem die Tiere in Deutschland als ausgerottet galten.

Zunächst war in der Oberlausitz die Panik groß, zumal ein paar Schafe den Wölfen zum Opfer fielen. Vor allem örtliche Förster und Naturschützer klärten eine verunsicherte Bevölkerung auf, schützen die Schafherden seitdem mit Elektrozäunen und Herdenhunden. "Ein Geschenk für Sachsen", freut sich selbst der dortige Umweltminister über die anwachsende Wolfspopulation. Und in Bayern, wo jetzt ein einzelner Braunbär gesichtet wurde? Da klingen die Parolen des Umweltministers noch wie im 19. Jahrhundert, als der Bär als Feind des Menschen galt und systematisch ausgerottet wurde: zum Abschuss freigegeben. Nicht nur am Tag des Artenschutzes eine Antwort von gestern. Aber irgendwie eine typisch bayerische. r.seydewitz@volksfreund.de

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