Wenn ein Paket-Auto für Aufregung sorgt

Nach der Androhung eines Anschlags auf die US-Airbase Spangdahlem normalisierte sich erst am Dienstagnachmittag die Lage. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften suchte nach möglichen Attentätern.

 Mehr als nur Sichtkontrolle: Nach einer Bombendrohung wurde jedes Fahrzeug genau untersucht. TV-Foto: Harald Jansen

Mehr als nur Sichtkontrolle: Nach einer Bombendrohung wurde jedes Fahrzeug genau untersucht. TV-Foto: Harald Jansen

Spangdahlem. So viel deutsche Polizei, wie am späten Montagabend und am Dienstag rund um Binsfeld und Spangdahlem unterwegs war, ist eher selten in der Eifel zu sehen. Grund für die Präsenz der Sicherheitskräfte war der Anruf eines bisher Unbekannten, der ein Bomben-Attentat auf die Airbase angekündigt hatte.Doch nicht nur die deutsche Seite nahm die Drohung ernst. Wo an normalen Tagen die einfahrenden Fahrzeuge und deren Insassen im Schnelldurchgang unter die Lupe genommen werden, standen am Dienstag Militärpolizisten im wahrsten Sinne des Wortes Gewehr bei Fuß. Mit Spürhunden, in schusssicheren Westen und mit entsicherten Schusswaffen kontrollierten sie die Eingänge zum Stützpunkt. Besonders zum Arbeitsbeginn in den Büros staute es sich vor dem Haupteingang. Konzentriert schauten sich die Militärs die ankommenden Fahrzeuge an, während unermüdlich die deutsche Polizei mit mehreren Fahrzeugen rund um das Gelände patrouillierte.Spürhund schlägt bei Mietwagen an

Wie angespannt die Lage war, bekam unter anderem der Fahrer eines Paketdienstes zu spüren. Er musste seinen Wagen stehen lassen, da sich im Fahrzeug möglicherweise ein Päckchen mit Sprengstoff hätte befinden können. Dem war offensichtlich nicht so, so dass der Fahrer samt Transporter dann doch auf die Airbase durfte. Nach dem morgendlichen Hochbetrieb am Tor beruhigte sich die Lage. Die schon am Morgen vor Ort befindlichen Medienvertreter zogen größtenteils ab. Zuvor hatten Commodore Darryl Robinson vom 52. Jagdgeschwader und Kriminaloberrat Norbert Müller von der Kriminalpolizei Wittlich mitgeteilt, dass die Drohung mit einem Anschlag ernst genommen werde - aber kein Grund zur Panik bestehe. Größere Aufregung gab es dann gegen Mittag. Inzwischen hatten sich auch Medienvertreter aus weiter entfernt gelegenen Redaktionen in der Eifel eingefunden, und plötzlich ging nichts mehr. An einem Mietwagen hatte ein Sprengstoff-Spürhund angeschlagen. Sofort wurde der Bereich vor dem Eingangstor zur Air-Base abgesperrt. Niemand kam mehr auf die Airbase, niemand mehr herunter. Nach einigen bangen Minuten gab es Entwarnung. Im verdächtigen Auto wurde doch kein Sprengstoff gefunden. Die Durchsuchung lieferte den Kameraleuten jedoch die richtigen Bilder, so dass die Fernseh-Teams beruhigt abziehen konnten. Die Spannung bei Soldaten und Polizisten blieb.

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