"Wie ein Junge beim Schwindeln"
TRIER. (wie) Für die TV-Leser heißt die eindeutige Siegerin des Fernseh-Duells Angela Merkel. Eine klare Mehrheit sprach sich bei unserem Ted und per Internet für die Unionskandidatin aus.
Lange Zeit schien es bei der Intrinet-Abstimmung so, als wäre Angela Merkel uneinholbar. Zeitweise stieg die Zustimmung für die Unions-Frau auf über 70 Prozent, erst am Nachmittag klickten dann offenbar die Schröder-Anhänger auf ihren Mann: 44 Prozent glaubten am Ende, dass der Kanzler die bessere Figur abgegeben hat, 56 Prozent hielten Merkel für die Siegerin. Ähnlich das Ergebnis am Telefon: 449 Anrufer stimmten für Merkel, Schröder konnte nur 197 Stimmen für sich verbuchen.Auch die per Mail reingekommenen Leserstimmen waren überwiegend für die Kandidatin: "Für mich war Frau Merkel eindeutige Siegerin", schreibt zum Beispiel TV-Leser Dieter Coen . "Schröder wirkte auf mich total verunsichert - Schweißperlen auf der Stirn, gerötetes Gesicht, wie bei einem Jungen, der beim Schwindeln ertappt wird", so Coen. Für ihn hat Schröder eine "menschen- und persönlichkeitsverachtende Redeweise" an den Tag gelegt.
HOLGER BUSCH aus Kell am See glaubt hingegen, dass der Kanzler "die Nase vorn" gehabt hatte. "Bei Frau Merkel vermisste ich konkrete Antworten auf konkrete Fragen. Bei der Frage nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer, nach der Abschaffung der Pendlerpauschale oder der Nacht- und Schichtzuschlägen hat sie zwar viel erzählt, aber eigentlich nichts gesagt."
"Angela Merkel ging als ,Neuling' in das Fernsehduell und kam als Siegerin aus dem Rennen", glaubt Matthias Meyer aus Oberbettingen. Angela Merkel habe sich als Kanzlerin dargestellt, die "das Schiff Deutschland in eine bessere Zukunft steuern wird", so Meyer.
"Er wirkte staatsmännisch und souverän wie man das von ihm gewohnt ist, während Frau Merkel auffallend oft nicht auf die Fragen der Moderatoren geantwortet hat", sagt Michael Kimmlinger
aus Trier. "Sie hat aber zumindest dafür gesorgt, dass ich nun sicher weiß, wen ich nicht wähle."
Im Fernsehduell sei "deutlich das staatsmännische Auftreten" des Bundeskanzlers zu erkennen gewesen, das Angela Merkel noch fehle, urteilt TV-Leser Martin Heimbach aus Trier. "Im Schlagabtausch punktete Angela Merkel aber ebenso deutlich."
