"Zynischer Existenzialist"

"Ich bin ein zynischer Existenzialist. Ich bin bereit, für meine Sache zu sterben." So stellte sich der 18-Jährige Amokläufer offenbar als "Sturmgeist89" in einem Kurzportrait im Internet vor.

Helsinki. (jp/dpa) Sieben Mitschüler und auch die Schulleiterin hat der Amokläufer in Finnland getötet. Als "äußerst kritisch" bezeichnete die Polizei in Helsinki den Zustand des Täters selbst, der sich mit seiner Pistole nach dem Amoklauf in den Kopf geschossen hat. Zwölf Schüler wurden mit leichteren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Mehrere waren in Panik aus Fenstern im ersten Stock gesprungen. Der Amokläufer hatte seine Tat als "Jokela High School Massacre" im Internetforum "YouTube" angekündigt und auch die Tatwaffe, eine 22-kalibrige Pistole, vorgeführt. Der Täter hatte mittags um zwölf Uhr mitten im Unterricht plötzlich zu schießen begonnen, wie Augenzeugen erklärten. Ein Lehrer berichtete, der Schüler sei dann von Klasse zu Klasse gelaufen, habe angeklopft und unmittelbar darauf durch die Türen geschossen. Der Geschichts- und Psychologielehrer Kim Kiuru forderte seine Schüler in höchster Not zur Flucht aus den Fenstern auf und konnte sich selbst erst in letzter Sekunde vor dem mit seiner Pistole heranstürmenden Amokläufer retten. Der Lehrer sagte über den 18-Jährigen, er habe sich vor allem "für Rechtsextremistisches und Linksextremistisches interessiert. Unter dem Namen "Sturmgeist89" hatte der Täter im Oktober auch seinen bürgerlichen Namen angegeben und auf Englisch geschrieben: "Ich bin ein zynischer Existenzialist. Ich bin bereit, für meine Sache zu sterben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort