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Vogel über Benda Sie gehören zur selben Generation ("Zur selben Kohorte", wie der Lobredner sagte), sie sind beide Juristen und exzellente Redner. Auch wenn sie unterschiedlichen Parteien angehören, verbindet den ehemaligen SPD-Vorsitzenden und Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel viel mit dem Verfassungsgerichtspräsidenten a.D. und Ex-CDU-Innenminister Ernst Benda.

In der sehr persönlichen Laudatio, die Vogel am Samstagabend in den Trierer Viehmarktthermen anlässlich des 80. Geburtstags von Benda vor 100 geladenen Gästen hielt, bescheinigte er ihm die "guten preußischen Traditionen": Leidenschaftlichkeit, Verantwortungsgefühl und Augenmaß. Benda zähle zu den "prägenden Gestalten unserer Republik". Als ein Beispiel dafür nannte Vogel das Volkszählungsurteil von 1983. Mit dieser "bahnbrechenden Entscheidung" (das Bundesverfassungsgericht hielt das Volkszählungsgesetz für verfassungswidrig) habe das von ihm geleitete Karlsruher Gericht nicht nur die Verfassung neu ausgelegt, "sondern in überzeugender Weise weiter entwickelt". Auch die nächtliche Eilentscheidung am 16. Oktober 1977, dass der Staat terroristischen Forderungen nicht nachgeben müsse (Schleyer-Urteil), sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür. (wie)

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