Ab Montag: Arbeitsreiche Woche im Bahn-Tarifkonflikt

Berlin · Sechs Mal haben die Lokführer in der laufenden Tarifrunde schon die Züge stehen lassen. Zu Ostern ist die Streikgefahr bislang gering. Doch alles hängt von den Verhandlungen in dieser Woche ab.

In die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn soll kurz vor der Oster-Reisewelle noch einmal Bewegung kommen. Bahn und Gewerkschaften erhoffen sich Fortschritte bei mehreren Terminen in dieser Woche. Zuerst setzt sich die Arbeitgeberseite am Montag (15 Uhr) in Berlin mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zusammen.

Die GDL hat bislang erreicht, dass sie nicht mehr nur für Lokführer verhandelt, sondern auch für weitere Berufsgruppen wie Zugbegleiter und Bordgastronomen. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hält es für möglich, noch vor Ostern einen Flächentarifvertrag für das Zugpersonal zu erreichen. Bahn-Personalchef Ulrich Weber erwartet jedoch, dass ein Gesamtergebnis erst nach den Feiertagen möglich ist. GDL und Bahn haben Verhandlungstermine bis Mitte April vereinbart.

Die GDL verlangt für das gesamte Zugpersonal fünf Prozent mehr Geld, eine Stunde weniger Arbeitszeit und eine Begrenzung der Überstunden. Die Bahn hatte zuletzt im Oktober ein Angebot vorgelegt. Es enthielt eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt fünf Prozent bei 30 Monaten Laufzeit und die Einstellung von 200 zusätzlichen Lokführern.

Die Bahn will identische Ergebnisse in getrennten Verhandlungen mit der GDL sowie mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erreichen, mit der die Arbeitgeber dann am Mittwoch in Frankfurt wieder zusammensitzen. Die EVG hat eine Forderungsliste mit 16 Punkten vorgelegt, darunter neben Entgeltforderungen auch familienfreundliche Arbeitszeitregelungen.

Für den Freitag ist schließlich eine weitere Verhandlungsrunde mit der GDL geplant. Sie hat in dem seit einem Dreivierteljahr dauernden Tarifstreit bisher sechs Mal gestreikt.

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