Ärzte und Kassen kritisieren: Viele Operationen sind überflüssig

Trier · Nicht jede Operationen ist notwendig, viele Medikamente müssten gar nicht verschrieben werden. Das sagen einige Ärzte und Krankenkassen. Folge sind höhere Kosten für die Krankenkassen.

So habe sich die Zahl der Knie- und Bandscheiben-Operationen in den vergangenen Jahren verdoppelt. Der Trierer Orthopäde Peter Krapf kritisiert, dass viele seiner Kollegen ihren Patienten raten, sich wegen Arthrose unters Messer zu legen, obwohl mehrere gute Studien gezeigt hätten, dass der operative Eingriff allenfalls kurzfristig Beschwerden lindert.

Zwischen 2003 und 2009 ist die Zahl der eingesetzten künstlichen Kniegelenke nach Angaben der Krankenkasse Barmer GEK bundesweit um über 50 Prozent gestiegen. Auch die Bandscheiben-OP hätten deutlich zugenommen, sagt Barmer-GEK-Sprecherin Katharina Steinbach. Insgesamt stieg die Zahl der chirurgischen Eingriffe in Rheinland-Pfalz zwischen 2007 und 2009 um fast sieben Prozent.

Kassen und auch einige Ärzte bezweifeln, dass jede Operation notwendig ist. So kommen in Rheinland-Pfalz inzwischen vier von zehn Kindern per Kaiserschnitt zur Welt, auch ohne "gewichtige medizinische Gründe", wie Cornelia Benzing von der Techniker Krankenkasse betont. Das führt zu Mehrausgaben der Kassen.

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