Brauerei zieht nach Protesten Biersorte „Grenzzaun Halbe“ zurück

Straubing (dpa) · Nach heftigen Protesten hat die Straubinger Brauerei Röhrl ihre umstrittene Biersorte „Grenzzaun Halbe“ vom Markt genommen. „Für uns gänzlich überraschend wurden Bezüge hergestellt, die von uns weder beabsichtigt noch gewollt waren“, sagte Geschäftsführer Frank Sillner.

Man habe keine Gefühle verletzen wollen. "Hiermit entschuldigen wir uns in aller Form." Sillner wollte nach eigenen Worten mit der Biersorte darauf hinweisen, dass in der Flüchtlingspolitik und bei der Integration einiges schieflaufe und bayerische Werte sowie Traditionen geschützt werden müssten.

Gegen die "Grenzzaun Halbe" hatte sich heftiger Protest geregt, einige Kritiker bezeichneten sie gar als "Nazi-Bier". Denn der Namenszug auf der Flasche erinnert an altdeutsche Schrift und die von den Nazis verwendeten SS-Runen. Als Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Jahrestag der Pogromnacht von 1938 aufgedruckt, und die Flasche wurde noch dazu für 88 Cent verkauft — eine Zahl, die in rechtsextremen Kreisen für den Hitlergruß steht. Nach Angaben Sillners ist das alles eine Anhäufung unglücklicher Zufälle. "Wir haben nichts, aber auch gar nichts mit Rechtsradikalismus zu tun", beteuert er.

Er habe deshalb die Händler angewiesen, die bereits ausgelieferte Ware mit sofortiger Wirkung aus den Regalen zu räumen. Die erste Charge war Anfang vergangener Woche ausgeliefert worden.

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