Bundesregierung schließt weitere Kostenrisiken beim BER nicht aus

Berlin · Die Grünen nennen ihn den "peinlichsten Flughafen der Welt". Verzögert sich die Fertigstellung des BER erneut? Die Flughafengesellschaft streitet das ab.

Berlin. Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass der neue Hauptstadtflughafen BER noch teurer wird. "Bei einem Projekt in der Größenordnung und Komplexität des BER sind Kostenrisiken stets immanent. Kostenrisiken könnten sich insbesondere durch zeitliche Verzögerungen ergeben", heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag. Derzeit gehe die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) von rund 5,3 Milliarden Euro Gesamtkosten aus.
Die Bundesregierung spricht sich auch dagegen aus, die Kosten in einer bestimmten Höhe zu deckeln: "Die Festlegung einer Kostenobergrenze wäre kontraproduktiv für die gemeinsame Zielsetzung aller Organe der FBB, den BER betriebs- und leistungsfähig ... zu realisieren."
Der neue Flughafen soll im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen. Ursprünglich war die Eröffnung für den Herbst 2011 geplant gewesen. Aber eine Serie von Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen ließ vier Eröffnungstermine scheitern.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rechnet damit, dass der neue Hauptstadtflughafen BER wie geplant im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen kann. "Ich bin optimistisch und denke ja", sagt er. Er wies damit Berichte zurück, wonach sich die Fertigstellung des BER erneut verzögern könnte. Aufgrund von neuen Brandschutzproblemen gebe es "Terminrisiken von vier bis sechs Monaten".
Die Grünen im Bundestag kritisierten die Antwort der Bundesregierung. "Jahre nach der verpatzten Eröffnung kann oder will die Bundesregierung nichts zur Perspektive des peinlichsten Flughafens der Welt sagen", sagt Fraktionsvize Oliver Krischer. Der verkehrspolitische Sprecher Stephan Kühn kritisierte, Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) deute "schon vorsorglich weitere Kostensteigerungen und Verzögerungen an".

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