Cyber-Attacke: "Der größte Angriff auf den Bundestag" - Bernhard Kaster im TV-Interview

Trier · "Es ist der größte Cyber-Angriff auf das deutsche Parlament." Das sagt der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster über die Späh-Attacke auf die Bundestagsrechner.

Mit dem für die Themen Information und Kommunikation zuständigen Unions-Obmann im Ältestenrat des Bundestags sprach TV-Redakteur Rolf Seydewitz.
Welche Qualität hatte der Hackerangriff?
Bernhard Kaster: Es handelt sich um den schwersten Hacker-Angriff auf eine Institution des Bundes.
Wie ist so etwas möglich?
Kaster: Die Bundestagsverwaltung hat den Hacker-Angriff bemerkt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wurde dann direkt in die Abwehrmaßnahmen eingebunden.
Wichtige Hinweise kamen auch vom Cyber-Abwehrzentrum, in dem auch der Verfassungsschutz mitarbeitet. Fest steht schon jetzt, dass große Teile des Systems oder sogar das komplette System ausgetauscht werden müssen. Dabei geht es nicht um die Computer, sondern um Programme.
Über die Einbindung des Verfassungsschutzes gibt es doch Streit?!
Kaster: Im Ältestenrat des Bundestags waren wir uns einig, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz die Sache selbstverständlich begleitet.
Warum wird die Öffentlichkeit nicht richtig informiert?
Kaster: Das liegt in der Natur der Sache. Ein Unternehmen würde wohl gar nicht informieren. Beim Bundestag ist natürlich ein öffentliches Interesse da. Auch die Abgeordneten möchten Bescheid wissen. Und in diesem Spagat bewegt sich die ganze Sache.
Wer ist für die Hacker-Attacke verantwortlich?
Kaster: Da kann ich aus Sicherheitsgründen nichts zu sagen.
Angeblich steckt der russische Geheimdienst dahinter …
Kaster: Es bleibt dabei, dass ich dazu nichts sage.
Wie will der Bundestag denn in Zukunft einen derartigen Angriff verhindern?
Kaster: Die absolute Sicherheit im Netz gibt es nicht. Aber Bundesregierung und Bundestag müssen natürlich technisch den höchstmöglichen Schutz bekommen, der denkbar ist. Nach dem aktuellen Hacker-Angriff wird neu darüber nachgedacht werden, wie die Sicherheit weiter erhöht werden kann.
Wie geheim sind denn die Informationen, auf die die Hacker Zugriff hatten?
Kaster: Ich habe ja schon gesagt, dass es sich um einen schweren Angriff gehandelt hat. Aber es geht nicht nur um die Frage geheime Unterlagen, sondern darum, dass überhaupt jemand Zugriff auf das System und damit auf Dateien und Informationen hatte.
Zugriff hatte oder weiter Zugriff hat?
Kaster: Es sind immer noch Gefährdungen da.
War das Computernetz des Bundestags denn schlecht gesichert?
Kaster: Nein. Ich kann in diesem Punkt niemandem einen Vorwurf machen. sey

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort