"Das Holz macht depressiv": Nach 100 Tagen Ehe schweben die Lugners nur noch auch Wolke fünf bis sechs

Wien · Die Hochzeit im Schloss Schönbrunn in Wien war noch recht pompös. Danach verdüsterte sich der Himmel über dem altersmäßig ungleichen Paar Cathy "Spatzi" Lugner und Ehemann Richard. Die Bilanz nach drei Monaten: Es kann nur und muss auch besser werden.

Harmonie sieht anders aus. 100 Tage nach der Hochzeit wirken die aus Wittlich stammende Cathy (24) und Richard Lugner (82) nicht wie ein trautes Paar. Ein Besuch bei ihnen zeigt: Sie vermisst Zuwendung und Aufmerksamkeit, er sehnt sich nach mehr Folgsamkeit.

Schon die Flitterwoche in Griechenland stand wegen des miesen Wetters unter keinem guten Stern. Der Altersunterschied zwischen dem Baumeister und der ausgebildeten Krankenschwester und Mutter einer Tochter macht sich auch bei den Vorlieben für Gäste beim Wiener Opernball bemerkbar. "Meine Favoriten wären Ciley Myrus und Justin Bieber. Aber der Richard ist da beratungsresistent", sagt sie im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Wie groß ist das Eheglück nach 100 Tagen?
Richard Lugner: "Es gibt Hochs und Tiefs. Und meine Frau sieht das immer als Tief, wenn ich im Büro sitze bis um 22 Uhr."
Cathy Lugner: "Ich bin das nicht anders gewohnt, als dass man sich umeinander bemüht. Das sehe ich einfach nicht. Es kann nicht sein, dass man zu Hause nur vor den Zeitungen und den Nachrichten sitzt. Das ist etwas, was mich einfach anpisst."

Die Flitterwoche in Griechenland war ein guter Start?
Cathy L.: "Ich hatte mir unter Flitterwochen etwas anders vorgestellt. Ich hätte gern was Tolles gemacht. Du (Anm.: Richard) hast noch mit niemanden so pupsige Flitterwochen gemacht, wie mit mir. Ich war ein bisschen beleidigt."

Was war schön in den ersten 100 Tagen?
Richard L.: "Wir haben unseren Kennenlern-Tag im Theater von Baden nachvollzogen. Wir sind zum Faschingsprinzenpaar von Wien und vom Burgenland gewählt worden. Das bedeutet 40 bis 50 Veranstaltungen. Aber meine Frau will nicht so oft ausgehen."

Cathy L.: "Man kann nicht zu jeder Hinz-und-Kunz-Veranstaltung gehen. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Die würde ich gern mit meinem Mann und meiner Tochter verbringen. Es ist nicht so imagefördernd, wenn man sich überall blicken lässt."

Wie gehen Sie mit den Pflichten als Faschings-Prinzenpaar um?
Cathy L.: "Ich wollte das überhaupt nicht. Ich bin kein Karnevalsfreund. Die angesoffenen Leute, das mag ich einfach nicht. Ich habe etliche von diesen Alkoholleichen auf Station liegen gehabt."

Wie wird Weihnachten gefeiert und was wird geschenkt?
Richard L.: "Ich bin kein Hausmann und deshalb gehe ich nachmittags mit meiner Frau und ihrer Tochter in den Zirkus. Die Familie meiner Frau ist da. Um Mitternacht geht es in die Kirche. Ich ersuche meine Frau seit Tagen mir zu sagen, was sie sich wünscht."

Cathys L.: "Mein Vater kocht. Es gibt wahrscheinlich Pute oder Schweinefilet. Er ist gelernter Koch und Metzger."

Sie legen noch kurz vor dem Jahreswechsel einen eigenen Kalender vor. Sie planen mehr Projekte?
Cathy L.: "Ich wollte mal was für mich machen. Der Kalender war die kostengünstigste Art. Eigentlich will ich Mode machen, dazu ist aber wesentlich mehr Geld nötig. Ich möchte nicht auf meinen Mann reduziert werden und auch selbstständig sein."

Richard L.: "Meine Frau soll in der Firma arbeiten und Führungsaufgaben übernehmen. Eine weitere Nebenbeschäftigung halte ich für schwierig."

Wie laufen die Vorbereitungen für den Opernball?
Richard L.: "Wir haben einen weiblichen Gast bereits unter Vertrag. Der männliche Gast ist noch nicht fix. Die Gäste aus den USA sind immer so hundemüde wegen des Jetlags. Man kann mit denen wenig anfangen. Ich will ihnen beibringen, dass sie vorher nach Europa reisen, sich umstellen und auch nicht auffallen, damit sie mir nicht die Show stehlen."

Cathy L.: "Meine Favoriten wären Miley Cyrus und Justin Bieber. Aber der Richard ist da beratungsresistent."

Vorher urlauben Sie über Silvester noch auf den Malediven?
Richard L.: "Wir sind auf einer Insel mit 100 Bungalows. Das wird ganz, ganz toll."

Bisher hat das Fernsehen ihr Kennenlernen und ihre Ehe recht intensiv begleitet. Gibt es weitere Pläne?
Cathy L.: "Definitiv. Es stehen einige Gespräche mit deutschen Sendern an. Generell bin ich abgeneigt, nur in Österreich was zu machen. Ich schließe aus, dass ich nur zu ATV gehe."

Richard L.: "Da sind wir auch etwas unterschiedlicher Meinung. Ich habe bisher erfolgreich mit dem österreichischen Sender ATV zusammengearbeitet."

Welche Pläne gibt es rund ums Privatleben 2015
Richard L.: "Ich bin in dem Haus, in dem ich seit 30 Jahren lebe, glücklich. Meine Frau will das etwas umgestalten."

Cathy L.: "Ich habe ein neues Bett, einen neuen Tisch und ein paar Stühle gekauft. Aber das ist noch gar nichts. Das Haus müsste man kernsanieren. Neue Böden, Möbel komplett raus. Richard sieht viel nicht, weil er eh nie daheim ist. Das dunkle Holz an den Wänden macht einen depressiv. Es ist grauenvoll."

Auf welcher Wolke schweben sie aktuell noch?
Richard L.: "Wenn ich meiner Frau heute zuhöre, gehöre ich in die Hölle verdammt. Na ja, auf Nummer 5 oder 6."

Cathy L.: "Da kann ich nichts anderes sagen. Da schließe ich mich natürlich an."

Das Interview führte Matthias Röder (dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort