Das Trierer Römererbe bröckelt: Land investiert Millionen - Weltkulturerbestätten sollen im kommenden Jahrzehnt saniert und neu präsentiert werden

Trier · Zwei bis drei Millionen Euro will das Land bis 2028 jährlich für den Erhalt der Trierer Römerbauten ausgeben. Während die Porta Nigra stabiler steht als gedacht, müssen die Kaiserthermen sofort saniert werden.

Putz blättert, Mörtel bröckelt und so manch antiker Stein droht aus Mauern zu fallen, die als Weltkulturerbe deklariert sind. Viele der römischen Denkmäler Triers müssen dringend saniert werden. "Wir haben eine besonders herausfordernde Situation in Trier, das nicht nur eines, sondern viele römische Zeugnisse hat", sagt die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen. Daher gibt es für den weiteren Umgang mit Porta & Co. nun einen Managementplan, den Ahnen am Donnerstag in den Kaiserthermen vorgestellt hat. Bis 2028 will das Land demnach jährlich zwei bis drei Millionen Euro in den Erhalt und eine bessere touristische Erschließung der Römerbauten stecken. Und zwar so, dass nicht alle Attraktionen gleichzeitig zu Baustellen werden. Anders als erwartet, ist nicht die Porta Nigra das Sorgenkind. Untersuchungen haben gezeigt: Das Wahrzeichen der Römerstadt steht stabil. Daher wurde der Beginn der Arbeiten auf das Jahr 2020 vertagt. Bis dahin wird kein Gerüst die schwarzen Quader des Stadttors verdecken und auch danach wird immer nur ein Teil der Porta hinter Planen verschwinden.

Besorgniserregend sind hingegen die Befunde aus den Kaiserthermen, wo daher sofort mit den Arbeiten begonnen wurde: Das Gerüst steht, die Notsicherung der Mauern läuft, 2017 soll die Sanierung im Warmwasserbad starten. Besonders freuen dürfte Trierer wie Touristen, dass die Barbarathermen nach langer Schließung ab Juni wieder zu besichtigen sind: Ein mit Infotafeln versehener Steg wird quer über das Gelände führen. Die Arbeiten an der Igeler Säule sind bald beendet, jene im Amphitheater in vollem Gange.

Doch nicht nur an Steinen und Fugen wird gearbeitet, sondern auch an der Präsentation. Wie in der Porta wird es in den Kaiserthermen ab Mai Multimedia-Guides geben. Auch im Amphitheater sollen Animationen Zuschauer in die Antike versetzen.

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