Feuer im Hohen Venn verwüstet weite Flächen des Naturparks

Eupen/Sourbrodt · Im deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn ist am späten Ostermontag ein verheerender Großbrand ausgebrochen. Zeitweise standen rund 1000 Hektar der Gesamtfläche von 4500 Hektar in Flammen.

Wie das Feuer entstand, ist bislang nicht geklärt. Die Einsatzkräfte haben jedoch zwei Brandherde lokalisiert. Einer davon befindet sich in der Nähe eines Holzstegs, über den die Besucher durch das Hochmoor wandern können. Die Unachtsamkeit eines Venn-Wanderers ist daher als Ursache nicht auszuschließen.

Das Feuer war am Montag gegen 16.45 Uhr in der Nähe des Ausflugslokals "Baraque Michel" an der Straße zwischen Eupen und Malmedy entstanden. Von dort aus führen zahlreiche Wanderwege ins Hochmoor.

Ein starker Nordostwind trieb die Flammen dann schnell weiter, unter anderem in Richtung der Gemeinde Sourbrodt und des Naturparkzentrums Botrange: "Da haben knapp 1000 Hektar gebrannt, das ist schon enorm", sagt Dominik Arens vom Naturparkzentrum.

Insgesamt waren rund 350 Retter aus Eupen, Monschau und anderen Orten beiderseits der Grenze im Einsatz. Besucher scheinen nicht zu Schaden gekommen zu sein, weil das Venn ohnehin wegen der wetterbedingten Brandgefahr weitgehend gesperrt war. Allerdings verletzten sich zwei Feuerwehrleute leicht.

Am Dienstagmorgen hatte die Feuerwehr die Lage unter Kontrolle, es brannte nur noch auf etwa zwei Hektar Fläche. Allerdings konnte noch niemand sagen, ob sich im Torf unter der Oberfläche Schwelbrände gebildet hatten. Diese Sorge stellte sich aber nachmittags als unbegründet heraus. Das Feuer vom Ostermontag ist der größte Brand der vergangenen 60 Jahre im Venn, zuletzt verwüstete 2004 ein Feuer rund 150 Hektar Moor- und Waldfläche.

In der Region Trier herrscht aufgrund der Trockenheit derzeit die zweithöchste Gefahrenstufe für Wald- und Flächenbrände. So kam es ebenfalls am Ostermontag in der Nähe von Kenn wetterbedingt zu einem Brand auf 5000 Quadratmetern Fläche. Die Wehren aus Kenn und Schweich konnten das Feuer jedoch in kurzer Zeit löschen.
Mehr zur aktuellen Waldbrandgefahr
Extra: Videomaterial


Folgendes Video hat die belgische Tageszeitung " Grenz-Echo" vom Waldbrand gemacht:

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