Kein Trinkwasser mehr aus Luxemburger Stausee

Luxemburg · Weil Pflanzengift in den Fluss Sauer und von dort in Luxemburgs größtes Trinkwasserreservoir gelangt ist, erhalten die Einwohner Wasser aus anderen Quellen.

Luxemburg. Die Verunreinigung des nationalen Wasserreservoirs von Luxemburg mit Pflanzengift (der TV berichtete) hat Konsequenzen. Seit Freitag, 12 Uhr, wird bis auf weiteres kein Wasser mehr aus dem Stausee ins Trinkwassernetz gespeist. Dies teilten die Behörden mit. Die Substanz Metazachlor, ein Pestizid, dass zum Schutz von Raps verwendet wird, hatte sich im Stausee ausgebreitet. Am Mittwoch ergaben Messungen, dass der Stoff in einer Tiefe zwischen 15 und 25 Metern aufgetaucht ist. Das ist rund einen Kilometer von der Staumauer entfernt. Jetzt müssen Tiefenbrunnen und andere Quellen wie Grundwasser angezapft werden. Die Gemeinde Luxemburg hatte angekündigt, dass man im Fall einer Verunreinigung des Trinkwassers auf umliegende Quellen zurückgreifen werde. Laut dem Umweltministerium wird es keine Beeinträchtigung beim Trinkwasser in Luxemburg geben. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat angekündigt, das Wasser der Sauer auf deutscher Seite ebenfalls stärker zu kontrollieren. Aus der Sauer werde jedoch kein Trinkwasser für die Region entnommen. Eine Verzehrwarnung für Fisch gelte nur für den Oberlauf des Flusses in Belgien und Luxemburg.
Die luxemburgischen Trinkwassersyndikate sollten aus ihren Quellen zunächst zusammen 51 000 Kubikmeter Wasser liefern, das entspricht dem Durchschnittsverbrauch pro Woche in Luxemburg. Wann es wieder Trinkwasser aus dem Stausee für die Luxemburger geben wird, war unklar. Am 17. September war am belgischen Sauer-Zulauf ein landwirtschaftlicher Tankwagen umgekippt, daher lief Pflanzengift in den Fluss. red/tageblatt.lu

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