"Günstig in allen ICE und IC/EC-Zügen reisen." So wirbt die Deutsche Bahn derzeit für ihre Sparpreis-Offensive. Die billigsten Fernzug-Tickets gibt es ab 19 Euro. Um zu schauen, von wo nach wo man überall fahren kann, empfiehlt die Bahn auf ihrer Internetseite: "Bitte nutzen Sie die Deutschlandkarte mit den großen Fernverkehrsbahnhöfen, um Ihren Abfahrt- und Zielbahnhof für das Angebot zu wählen." Hat man diese Karte geöffnet, dann fand sich unter den dort aufgeführten "großen Fernverkehrsbahnhöfen" auch Trier.

Trier und Fernverkehr? Fahren jetzt auf einmal klammheimlich doch wieder Fernzüge entlang der Mosel? Bekanntlich hat die Bahn im vergangenen Jahr die letzten beiden Intercity-Verbindungen von Luxemburg über Trier Richtung Norddeutschland wegen mangelnder Nachfrage eingestellt. Was zu heftigen Protesten bei Bahnreisenden, der Landesregierung und regionalen Politikern geführt hat. Frühestens 2030 soll wieder ein Fernzug von und nach Trier rollen. Das hatte Bahnchef Rüdiger Grube so gegenüber unserer Zeitung erklärt.

Warum also ist Trier nun bei der Bahn wieder als großer Fernverkehrsbahnhof aufgeführt worden?

Offenbar ein peinlicher Fehler, wie die Bahn gestern einräumen musste. Trier sei "zu unserem größten Bedauern" auf dieser Karte gelandet, obwohl die Stadt kein Fernverkehrsbahnhof mehr sei, sagte eine Bahnsprecherin unserer Zeitung. "Wir bedauern das sehr und haben das auch weitergeben", sagte sie. Erst durch den Hinweis unserer Zeitung hat man bei der Bahn den Fehler bemerkt. Gestern Abend dann war Trier dann kein Fernbahnhof mehr. Auf der Karte der Bahn war die Stadt nicht mehr aufgeführt. Zwischen Saarbrücken und Aachen klafft dort eine Lücke. Damit gilt aber auch der Sparpreis der Bahn nicht mehr ab Trier.