Rockerkrieg im Grenzgebiet: Polizei stoppt Bandidos-Aufmarsch

Aachen · Nach dem Ruhrgebiet ist die Region Aachen zum Schauplatz blutiger Rocker-Fehden geworden. Offenbar ringen Bandidos und Hells Angels um die Macht im Dreiländereck.

Die Polizei hat bei Kontrollen von Bandidos-Rockern im Raum Aachen Teleskop-Schlagstöcke und Reizgas beschlagnahmt. "Die machen hier so eine Art Schaulaufen, wollen Präsenz zeigen", sagte ein Polizeisprecher am Montag. 30 bis 40 Rocker seien kontrolliert worden. Die Aachener Bandidos und mehrere Unterstützer-Clubs waren vor drei Jahren verboten worden. Mehrere hundert Polizisten setzten das Verbot damals durch.

In der deutsch-niederländischen Grenzregion war Anfang des Jahres ein Machtkampf unter Rockern ausgebrochen. Neben Bandidos und Hells Angels soll auch die niederländische Rockergang Satudarah im Grenzraum aktiv sein. In Würselen waren Ende Mai bei einer Schießerei im Rockermilieu ein Mann per Kopfschuss getötet und ein weiterer Mann in den Bauch getroffen worden.

Anfang September kam es in Aachen zu einer Messerstecherei auf einem Tankstellengelände. Hintergrund sollen wiederum die Rivalitäten zwischen Hells Angels und Bandidos sein. Ein 32-jähriger Mann war festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Wie die Aachener Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wurden zwei weitere mutmaßliche Mittäter im Alter von 26 und 31 Jahren festgenommen. Alle drei seien den Hells Angels zuzurechnen.

Gegen sie seien Haftbefehle wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und des schweren Landfriedensbruchs erlassen worden. Bei dem Geschehen waren mehrere "Bandidos" verletzt worden.

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