Verdun-Gedenkstätte zum 100. Jahrestag wiedereröffnet

Verdun · Hundert Jahre nach der Schlacht von Verdun ist die Gedenkstätte auf dem ehemaligen Schlachtfeld wiedereröffnet worden. „Hunderte Besucher haben am Sonntag an unserem Programm teilgenommen“, sagte Clotilde Bizot-Espiarde, die für die kulturelle Entwicklung der Gedenkstätte verantwortlich ist.

Am Sonntag jährte sich der Beginn der Schlacht zwischen deutschen und französischen Truppen, bei der im Jahr 1916 innerhalb von rund 300 Tagen mehr als 300 000 Soldaten auf beiden Seiten getötet wurden. Der Ort im Nordosten Frankreichs wurde damit zum Inbegriff der brutalen Stellungskämpfe des Ersten Weltkriegs.

Anlässlich des Jahrestags wurde die einst von französischen Verdun-Veteranen angeregte Gedenkstätte für 12,5 Millionen Euro komplett neugestaltet. Sie gibt nun auch den Erlebnissen deutscher Soldaten einen zentralen Platz und soll damit zu einem deutsch-französischen Erinnerungsort werden. Bei zwei Tagen der offenen Tür konnten Besucher sich am Wochenende einen ersten Eindruck verschaffen.

Ende Mai wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande auf einer Gedenkfeier bei Verdun an die Schlacht erinnern. Ihre Vorgänger Helmut Kohl und François Mitterrand hatten 1984 mit einem Handschlag über den Gräbern von Verdun als Zeichen der Aussöhnung Geschichte geschrieben.

Es sei „wichtig, da zu sein, um die zu ehren, die ihr Leben [im Krieg] gelassen haben, aber auch, um in den Zeiten eines wachsenden Nationalismus die deutsch-französische Freundschaft zu stärken“, wurde der Minister für Veteranen Jean-Marc Todeschini von der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Todeschini hatte am Sonntagmorgen an einer Gedenkfeier auf dem Schlachtfeld Caureswald in der Nähe von Verdun teilgenommen.

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