Wetter: Neun Dinge, die im sommerhaften Frühling wichtig werden

Trier · Temperaturen zwischen 16 und 22 Grad soll es laut Vorhersage in den ersten Apriltagen geben - damit setzt sich das warme Wetter vom März fort. Das freut Mensch und Tier vielerorts, bringt aber auch Probleme mit sich.

 Sonnenbad auf warmem Rasen: So schön kann es bleiben, würde auch Hund Billy sagen – wenn er könnte. TV-Foto: Klaus Kimmling

Sonnenbad auf warmem Rasen: So schön kann es bleiben, würde auch Hund Billy sagen – wenn er könnte. TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier. Essen, Schlafen, Autofahren, Sport, Freizeit: Die Menschen müssen sich auf den sommerhaften Frühling einstellen. Hier einige Hinweise und Tipps von Experten.

Sommerreifen: Experten empfehlen bei Temperaturen dauerhaft über sieben Grad den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen beim Auto, ansonsten gilt die O-Regel - von Oktober bis Ostern mit Winterreifen. Und wer Ostern noch in kältere Regionen verreist, sollte wissen: mit Sommerreifen bei Glatteis unterwegs sein und dann einen Unfall bauen, kann eine Teilschuld bedeuten. Die KFZ-Versicherung zahlt dann unter Umständen nicht den gesamten Schaden.

Garten: Es bleibt bis Mitte April trocken, sagt TV-Wetterexperte Dominik Jung: "Da müssen alle Gärtner weiter auf Handbetrieb arbeiten, was das Bewässern angeht" - damit die Aussaaten und neu gepflanzten Blumen nicht gleich wieder verkümmern.

Eiszeit: Abgefahrene Eiskreationen verspricht in dieser Saison die Union italienischer Eishersteller in Deutschland - und hat kürzlich die Eiskugel "Birne mit Parmigiano", also Frucht mit Käsestreuseln, zur Sorte dieses Jahres gekürt.

Alle Vögel sind schon da: Nun gut, nicht alle, aber laut Fachleuten kommen die Störche seit Tagen in dichtem Takt nach Deutschland zurück. Die großen Vögel hätten sich günstige Bedingungen bei Thermik und Winden zunutze machen können, heißt es beim Naturschutzverband Nabu.

Spargel und Co: Aufgrund des milden Winters und des zeitigen Frühlingsbeginns reift der heimische Spargel in diesem Jahr schneller - er ist jetzt schon auf den Märkten zu haben. Bisher gedeiht Spargel in Rheinland-Pfalz aber nur in speziellen, abgedeckten Beeten; es dürfte den ganzen April über ausreichend Spargel geben. Ab Mitte April soll es auch die ersten deutschen Erdbeeren geben.

Sonnenbrand: Die Sonne ist derzeit - trotz manch kühlen Morgens und lauen Lüftchens - schon recht intensiv, daher sollten Sonnenfreunde durchaus Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor zum Beispiel für Ohren, Nase, Stirn und Hände wählen. Bei Temperaturen bis zu 22 Grad in den kommenden Tagen ist aber nicht mit einem schweren Sonnenbrand zu rechnen.

Müde? Das kommt vor. Mit Schläfrigkeit und Kreislaufproblemen reagieren manche Menschen im Frühjahr. Deshalb empfehlen Ärzte - auch wichtig in den Tagen nach der Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit - einen geregelten Schlafrhythmus mit ausreichender Nachtruhe. Die Frühlingssonne hilft auch gegen Müdigkeit, wie es bei der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken heißt: Das natürliche Licht rege die Produktion des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin an.

Essen: Fit und wach bleiben Sie mit mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag, die leicht verdauliche Eiweiße und Ballaststoffe enthalten. Experten empfehlen Obst und Gemüse, Salate sowie ausreichend Flüssigkeit (mindestens 1,5 Liter täglich). Dann ist auch mal ein Eis drin.

Fit! Für alle Eisschlecker besonders wichtig - jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Also ab an die frische Luft, spazieren gehen, Rad fahren oder joggen: Hauptsache, Bewegung. dpa/red
So genießen Menschen in der Region das schöne Wetter:
fotos.volksfreund.deExtra

Der milde Winter hat Blumen und Bäume früher als gewöhnlich blühen lassen. Bereits jetzt sind Pflanzen auch früher von Schädlingen befallen als üblich, sagen rheinland-pfälzische Experten. So seien die Raupen des Rhombenspanners bereits an den Rebstöcken zu finden, sagt Karl-Josef Schirra vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße. Beim etwaigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werde allerdings darauf geachtet, dass keine Mittel verwendet werden, die die nützliche Raubmilbe schädigen. Sie fresse die schädliche Spinnmilbe. Bei günstigen Bedingungen für Schädlinge überlebten auch mehr Nützlinge, sagt wiederum Oswald Walg, Lehrer und Berater für Weinbau am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach. Insofern sei das Gleichgewicht wieder hergestellt. Auch sein Kollege Stefan Weimar hebt hervor, dass Winter mit wechselnden Temperaturen wie der vergangene für Insekten problematisch sein könnten. Dann könnten die Tiere nicht dauerhaft in der Ruhephase verharren. So sei der Rapsglanzkäfer zwar früher als gewöhnlich aufgetreten. Das Ausmaß seines Zuflugs sei aber mit den vergangenen Jahren vergleichbar. Auch bei der Blattlaus, von denen viele erwachsene Tiere den Winter überlebt haben dürften, weise im Moment nichts auf verstärktes Aufkommen hin. Auch Forstleute registrieren schon viele Schädlinge im Wald. Sie gehen laut Landwirtschaftsministerium beispielsweise von mehr Borkenkäfern in diesem Jahr aus. dpa

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