Wie Verbindungsdaten Gewohnheiten, Aufenthaltsorte und Beziehungen verraten

Luxemburg/Trier · Verbindungsdaten geben ein detailliertes Bild über die Menschen ab, so sieht es der Europäische Gerichtshof. Die Daten lassen Rückschlüsse auf die Gewohnheiten, Aufenthaltsorte und sozialen Beziehungen der Menschen zu. So begründeten die EuGH-Richter ihr Urteil. Dabei geht es nicht darum, was Menschen miteinander am Telefon besprechen oder in einer E-Mail schreiben.

Es geht um Verbindungsdaten, auch Metadaten genannt. Sie sollten unter der geplanten Richtlinie gesammelt werden, damit Ermittler später darauf zugreifen können. Die Metadaten zeigen an, wer wen anruft, wie lange ein Gespräch dauert - und bei Telefonaten am Handy auch, wo sich die Personen dabei aufhalten. Wer wem wann eine SMS schreibt, fällt ebenfalls darunter.
"Im Mobilfunk gibt es ungefähr 30 Datenfelder, die bei jeder Kommunikation ausgefüllt werden", sagt der Grünen-Politiker Malte Spitz. "Sobald ich eine E-Mail bekomme, sobald ich eine Textnachricht verschicke, sobald ich meine Frau anrufe, wird festgehalten, wann das war, von welchem Telefon, mit welcher Sim-Karte, wo ich war, wo die andere Person war, und und und." Verbindungsdaten geben teils auch Hinweise auf den Inhalt eines Gesprächs. Das gilt etwa, wenn jemand einen Arzt oder eine Beratungshotline anruft.

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