Die meisten Autofahrer wollen die alten Nummernschilder zurück

Trier · Werden die mit den Gebietsreformen abgeschafften Autokennzeichen demnächst wieder zugelassen? Ein Großteil der betroffenen Bürger würde dies befürworten, ergab eine Untersuchung. Auch in der Region Trier gibt's Sympathien für den Retro-Trend.

Wer genau hinschaut und etwas Glück hat, stößt auf den Straßen zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück noch auf Relikte aus grauer Vorzeit: Fahrzeuge, deren Nummernschilder mit einer Buchstabenkombination beginnen, die es längst nicht mehr gibt. Mit der Kommunalreform Anfang der 70er Jahre verschwanden in der Region Trier langsam auch die Altkennzeichen BKS (Bernkastel-Kues), PRÜ (Prüm) und SAB (Saarburg), wurden durch WIL (Wittlich), BIT (Bitburg) und TR (Trier) ersetzt.

Ganz aus dem Straßenbild sind die Altkennzeichen dennoch nicht verschwunden: Nach Auskunft der Kreisverwaltungen fahren im Ex-Regierungsbezirk Trier noch über 1500 Autos, Traktoren oder Laster mit den alten Kennzeichen durch die Gegend. Und es könnten wieder deutlich mehr werden, wenn es nach dem Willen der Bürger geht.

Nach einer aktuellen Untersuchung der Hochschule Heilbronn sind in Kommunen, deren Kennzeichen abgeschafft wurden, Drei Viertel aller Menschen dafür, die alte Buchstabenkombination wieder einzuführen. „Die eindeutige Zustimmung der Menschen zeigt politischen Handlungsbedarf auf“, sagt Prof. Dr. Ralf Bochert, der die Untersuchung geleitet hat. Nach Bocherts Angaben gibt es inzwischen 40 Kommunen, die ihr altes Kennzeichen wieder einführen möchten. Sympathie für diese Art der Rolle rückwärts hat auch Saarburgs Verbandsbürgermeister Leo Lauer: „Das wäre eine schöne Gratis-Werbung für unsere Region.“

Laut Mainzer Verkehrsministerium sprechen derzeit rechtliche Hürden gegen die Wiederzulassung der Altkennzeichen. Schon Anfang April will sich aber die Verkehrsministerkonferenz mit dem Thema beschäftigen.

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