Damit sie spielen können

Beit Jala/Trier · Sie stehen im Nahen Osten am Rande der Gesellschaft: Kinder mit einer Behinderung. Auch von Trier aus unterstützt das Projekt Lifegate die ausgegrenzten jungen Menschen im Westjordanland, damit sie ein besseres Leben haben.

 Für einen Spielplatz im Gebäude, den behinderte Kinder im Westjordanland benutzen können, benötigt Lifegate insgesamt 5000 Euro. Foto: Tor zum Leben e.V.

Für einen Spielplatz im Gebäude, den behinderte Kinder im Westjordanland benutzen können, benötigt Lifegate insgesamt 5000 Euro. Foto: Tor zum Leben e.V.

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"

Beit Jala/Trier. Plötzlich rückte das Schicksal der Kinder aus dem Westjordanland für Mechthild Bach aus Trier ganz nah. Sie besuchte ihren Sohn während dessen Freiwilligendienstes im Nahen Osten. Er zeigte ihr unter anderem eine Reha-Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Dort kümmerten sich Freiwillige aus Deutschland um die jungen Menschen. Das war 1994. Die Eindrücke von damals sind geblieben - und waren nachhaltig. Seitdem unterstützt Mechthild Bach die Aktion Lifegate, übersetzt: Tor zum Leben. Einiges hat sich seit 1994 verändert: Lifegate ist mittlerweile stark gewachsen und weit verzweigt. Das Zentrum in der Nähe von Betlehem, in Beit Jala, ist das Herzstück des Hilfenetzwerks. Dort kümmern sich arabische und deutsche Fachkräfte gemeinsam um die medizinische und schulische Reha, um Frühförderung, mobile Hilfen vor Ort und es gibt mehrere Werkstätten. Von Deutschland aus unterstützt der Verein Tor zum Leben (siehe Extra) die Arbeit im Lifegate-Zentrum. Geblieben ist die Misere, dass Kinder mit einer Behinderung weiterhin am Rande der Gesellschaft leben müssen und von öffentlicher Seite aus kaum unterstützt werden. Einer von Mechthild Bachs vielen Beiträgen, damit die ausgegrenzten Kinder ein besseres Leben haben, ist, dass sie auf Weihnachtsmärkten in der Region Trier Produkte aus den Werkstätten verkauft. Auch die Realisierung des "Meine Hilfe Zählt"-Projekts, ein Frühförderprojekt für Kindergartenkinder, liegt ihr am Herzen. "Für unsere behinderten Kinder, die in ihrer Bewegung eingeschränkt und langsam sind, ist ein Aufenthalt im Freien nicht möglich", sagt Bach. Deshalb stehe den Kindern ein größerer Raum im Haus zur Verfügung. Ein anonymer Spender hat das vergangene "Meine Hilfe zählt"- Projekt finanziert und damit möglich gemacht, Spielgeräte anzuschaffen. Jetzt bittet Lifegate um Spenden für die notwendigen Arbeiten, damit der Innenspielplatz endgültig fertiggestellt werden kann. Lifegate hat einen Bedarf von 5000 Euro eingestellt, 130 Euro sind schon eingegangen.TV-Leserinnen und -Leser können unter der Projektnummer 34887 spenden. Der Kindergarten ist laut Bach eine inklusive Einrichtung, wie man in Deutschland sagen würde. "Grundsätzlich sind der Kindergarten und die Frühförderung für alle Kinder offen", berichtet die Triererin. "Allerdings hält die besondere Situation der behinderten Kinder, wie früher auch bei uns, viele ,normale' Kinder noch von einem Besuch bei Lifegate ab." Ziel sei es auch, Vorurteile abzubauen. "Das erfordert einen langen Atem und viel Zeit", sagt Bach. Den hat die engagierte Ehrenamtliche - seit mehr als 20 Jahren.Extra

 Bei einem Begegnungstag treffen sich Burghard Schunkert, langjähriger Leiter von Lifegate, und Asmar Mattar aus Palästina, der die Arbeit von Lifegate sehr geholfen hat. Foto: Verein/Sabine Glaab

Bei einem Begegnungstag treffen sich Burghard Schunkert, langjähriger Leiter von Lifegate, und Asmar Mattar aus Palästina, der die Arbeit von Lifegate sehr geholfen hat. Foto: Verein/Sabine Glaab

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 Mechthild Bach aus Trier unterstützt die Aktion Lifegate. Foto: privat

Mechthild Bach aus Trier unterstützt die Aktion Lifegate. Foto: privat

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Der Verein Tor zum Leben - Lifegate Rehabilitation gehört heute sowohl dem Diakonischen Werk Bayerns wie auch dem Caritasverband des Bistums Würzburg an und kooperiert mit einer Vielzahl von Verbänden innerhalb des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) in Deutschland. Der Verein wurde 1993 in Würzburg gegründet. Mechthild Bach hat schon mehrmals das Zentrum im Westjordanland besucht, zuletzt vor einem Jahr. Lifegate versteht sich auch als Friedensdienst, der sich für die Aussöhnung von Palästinensern und Israelis einsetzt. kat volksfreund.de/meinehilfe

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