Für eine Infobroschüre gegen rechts

Trier · "Meine Hilfe zählt": Trierer Verein gegen Rechtsextremismus bittet zur Fortsetzung seiner Aufklärungsarbeit um Spenden.

 Klarer Aufruf zur Vielfalt: Das Bündnis für ein buntes Trier mobilisiert gegen Ausgrenzung und rechtsextreme Propaganda. Fotos: Verein

Klarer Aufruf zur Vielfalt: Das Bündnis für ein buntes Trier mobilisiert gegen Ausgrenzung und rechtsextreme Propaganda. Fotos: Verein

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"
 Mitmachen erwünscht: Möglichst viele Initiativen und Bürger will das Bündnis mobilisieren.

Mitmachen erwünscht: Möglichst viele Initiativen und Bürger will das Bündnis mobilisieren.

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Vor eineinhalb Jahren machten sich vier Männer der NPD aus Trier mit einem Videoclip auf Facebook zum Gespött. Mit Fackeln in der Hand skandierten sie: "Buntes Trier, nicht mit mir! 444". Damit wollte das Quartett zum Fackelzug gegen ein Asylbewerberheim mobilisieren und erreichte glücklicherweise das Gegenteil: Sie wurden bundesweit zur Lachnummer.

Doch dass sich Mitglieder der NPD oder die sogenannten "Neuen Rechten" selbst ins Aus katapultieren, ist eher selten der Fall. Es braucht eine Gegenbewegung, fortdauernde Aufklärungs- und Bildungsarbeit.

Seit rund fünf Jahren leistet der Verein "Für ein buntes Trier - gemeinsam gegen Rechts" für die Moselstadt und die Region wichtige Arbeit: Die Mitglieder organisieren selbst Demonstrationen oder unterstützen andere Vereine dabei, möglichst viele Menschen zu bewegen, gegen rechts auf die Straße zu gehen - etwa im August 2015 in Trier-West sowie im Januar dieses Jahres in Koblenz.

Der Verein stellt auf vielfältige Weise Gegenöffentlichkeit her, wenn rechtsextreme Parteien und Organisationen ihre menschenverachtende Ideologie durch Kundgebungen und Aufmärsche verbreiten.

Häufig werde Rechtsextremismus als ein Problem des politischen Randes wahrgenommen, heißt es auf der Internetseite des Trierer Vereins. Eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung hat 2016 jedoch ergeben, dass rechtsextremes Denken in Deutschland kein "Randproblem" ist. Rechte Ansichten sind laut Studie weit verbreitet, in die Mitte der Gesellschaft gerückt. "Es ist wichtig, dass es eine Struktur gibt, die sich mit dem Thema kontinuierlich auseinandersetzt und aktuelle Entwicklungen beobachtet", sagt Nicola Rosendahl, Mitarbeiterin des Vereins "Für ein buntes Trier - gemeinsam gegen Rechts".

Neben großen Demonstrationen bietet der Verein Workshops und Vorträge an, die sich mit der Ideologie und Strategie der sogenannten "Neuen Rechten" und ihrer Akteure wie der Identitären Bewegung auseinandersetzen. Zum Glück gebe es in Trier zahlreiche Träger, Vereine und Initiativen, die sich für eine vielfältige, solidarische und emanzipatorische Entwicklung der Gesellschaft einsetzten. Die Herausforderungen seien in den vergangenen Jahren gewachsen, sagt Rosendahl. Zurzeit ist die Vereinsarbeit stark geprägt von der Aufklärung über die aktuellen Entwicklungen und dass möglichst viele Menschen davon erfahren. Dabei spiele Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Rolle.

"Genau dies möchten wir beispielsweise mit der geplanten Infobroschüre über die ,Neue Rechte' und die ,Identitäre Bewegung' erreichen", sagt Rosendahl. Mindestens 1 500 Exemplare sollen gedruckt und verteilt werden. Je mehr Geld zusammenkomme, desto größer die mögliche Auflage.

Durch die Unterstützung bei "Meine Hilfe zählt" wurde bereits im vergangenen Jahr der Druck von Infomaterial ermöglicht.

TV-Leserinnen und -Leser können nun erneut mithelfen, damit die benötigten 1 500 Euro für die Druckkosten der neu aufgelegten, aktualisierten Broschüren zusammenkommen.

Sie können das "Meine Hilfe zählt"- Projekt unter der Nummer 51378 unterstützen - damit Trier weiterhin bunt bleibt.
Der Verein "Für ein buntes Trier - gemeinsam gegen Rechts" wurde im Sommer 2012 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, zusammen mit allen Akteuren, die sich in diesem Bereich in Trier engagieren, die Arbeit gegen Rechtsextremismus zu bündeln und breite Bevölkerungsschichten in diese Arbeit mit einzubeziehen.

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