Junge Flüchtlinge spielen gerne Kicker

Waldrach · "Meine Hilfe zählt": Die Johanniter-Unfall-Hilfe bittet um Spenden, damit Freizeitmöglichkeiten geschaffen werden können.

 Neben Kicker steht Tischtennis ganz hoch im Kurs bei den Jugendlichen aus Somalia. Foto: Johanniter

Neben Kicker steht Tischtennis ganz hoch im Kurs bei den Jugendlichen aus Somalia. Foto: Johanniter

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Waldrach Je dunkler die Abende, umso länger können sie werden. Vor allem dann, wenn Möglichkeiten, sich die Zeit spielend zu vertreiben, fehlen.
In der Jugendwohngruppe Waldrach (Verbandsgemeinde Ruwer) der Johanniter-Unfallhilfe im Regionalverband Trier-Mosel leben seit Mitte vergangenen Jahres rund ein Dutzend Jungen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren (der TV berichtete). Sie waren mutterseelenalleine nach Deutschland geflüchtet, ohne Eltern, Geschwister oder Freunde. Die jungen Geflüchteten stammen aus Somalia, Syrien, Afghanistan, Pakistan und der Elfenbeinküste. Teils sind sie schwer traumatisiert.
Die Wohngruppe ist zurzeit ihr Zuhause. Tagsüber gehen die Kinder in Schulen und sie büffeln Deutsch in Kursen. Viele nutzen laut Regina Lüders von der Johanniter-Unfallhilfe im Regionalverband Trier-Mosel Ferien oder Freizeit, um während Praktika Erfahrungen zu sammeln oder um zusätzliche Kurse zu besuchen, damit sie die fremde Sprache besser beherrschen. Auch in Vereinen rund um Waldrach sind sie aktiv. Ziel allen Tuns ist stets, die Chance auf Integration zu verbessern. Die Abende verbringen die Jungen meist gemeinsam. Ikar und Mukhaar aus Somalia lieben es zusammen mit den anderen Mitbewohnern zu kickern oder Tischtennis zu spielen. "Fußball oder Tischtennis zu spielen, verbindet", sagt Lüders. Die Spielregeln kennt man auf der ganzen Welt oder sie sind schnell zu verstehen - auch ohne die Sprache des Gegenübers zu sprechen.
Eine Mitarbeiterspende, ein ausrangierter Kinderkicker, hat das allabendliche Spiel der Teenager nicht überstanden. Doch das Verlangen nach Tischfußball ist nach wie vor riesig. Die Jungs wünschen sich einen stabilen Kicker, wie man ihn in Gaststätten findet. Ausreichend Platz dafür würde der leere Dachraum bieten.
Auch Tischtennis ist nach geistiger Arbeit in Schule und beim Vokabellernen in der Wohngruppe sehr beliebt. Die sogenannten unbegleiteten Flüchtlinge waren erfinderisch: Sie hatten zwei Gaststättentische der ehemaligen Schankstube, in der sie nun vorübergehend beheimatet sind, zusammengeschoben. So ist auf der Internetseite der Spendenplattform "Meine Hilfe zählt" zu lesen. Doch das viel genutzte Provisorium musste der Einrichtung des gemeinsamen Wohnzimmers weichen. Auf der Wunschliste der Bewohner steht eine "richtige, wetterfeste Tischtennisplatte", mit der man draußen in dem kleinen Garten zusammen spielen kann, weit oben. Kicker und Tischtennisplatte könnten beispielsweise auch Klassenkameraden anspornen, im Wohnheim vorbeizuschauen und gemeinsam mit den Flüchtlingen zu spielen und um sich gegenseitig kennenzulernen.
Bei der Anschaffung eines Kickers und einer Tischtennisplatte ist die Johanniter-Unfallhilfe im Regionalverband Trier-Mosel auf die Unterstützung der TV-Leserinnen und -leser angewiesen. Das "Meine Hilfe zählt"- Projekt hat die Nummer 55915. Ein Viertel des benötigten Geldes ist dank Spendern bereits zusammengekommen. Es fehlen noch exakt 858 Euro - damit die Jungs spielen können und die Abende nicht so lang werden.Extra: SO SPENDE ICH


Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken, abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet, der Trierische Volksfreund trägt die kompletten Transferkosten.

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