Respekt! Die Sieger im Monat Juni 2015

Brauneberg-Hirzlei/Niederstadtfeld · Genau 535 TV-Leser haben abgestimmt und die sechste Runde des Ehrenamtspreises Respekt! 2015 entschieden: Alle 468 Einwohner von Niederstadtfeld überzeugten mit ihrer gegenseitigen Hilfsbereitschaft. Ebenso die Vorsitzende des 1996 von ihr gegründeten Vereins BSK Mittelmosel e. V., Anita Reichert, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes und barrierefreies Leben zu ermöglichen.

 Anita Reichert, Vorsitzende des Vereins BSK-Mittelmosel. Foto: privat

Anita Reichert, Vorsitzende des Vereins BSK-Mittelmosel. Foto: privat

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"
 Sie sorgen mit für die reibungslose Nachbarschaftshilfe im gesamten Dorf von Niederstadtfeld: Helmut Arends, Günter Horten, Gerhard Häp und Brigitte Schmitz (von links) an einer Sitzgarnitur an der Trees-Quelle. Foto: privat

Sie sorgen mit für die reibungslose Nachbarschaftshilfe im gesamten Dorf von Niederstadtfeld: Helmut Arends, Günter Horten, Gerhard Häp und Brigitte Schmitz (von links) an einer Sitzgarnitur an der Trees-Quelle. Foto: privat

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Brauneberg-Hirzlei/Niederstadtfeld. "Damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich bin sehr überrascht", ist die Reaktion von Anita Reichert aus Hirzlei, als sie vom Volksfreund die gute Nachricht hört, Respekt!-Monatssiegerin geworden zu sein.
Die Vorsitzende des Vereins BSK-Mittelmosel e. V. setzt sich für Menschen mit Körperbehinderung ein, die ein Leben ohne Barrieren oder sonstigen Hindernissen führen sollen. "Ich finde aber auch alle anderen Kandidaten gut", fügt Reichert gleich hinzu, sie sei doch nur eingeschränkt auf der großen Bundesebene tätig.
Was sie den Behinderten entgegenbringt, ist nicht nur vollstes Verständnis, sondern vor allem viel Zeit: "Es gibt in unserer Gruppe 40 Rollstuhlfahrer, ohne weitere Ehrenamtler sind die Aufgaben nicht zu bewältigen."
Das große Ziel der Aktivistin ist die völlige Barrierefreiheit. "Wenn wir mit unseren Rollstuhlfahrern nur mal Pizza essen wollen, müssen wir uns überlegen, in welches Lokal wir überhaupt hineinkommen,und ob es dort eine Behindertentoilette gibt", beschreibt sie ein Problem, das von Nichtbetroffenen meist überhaupt nicht wahrgenommen wird. Ihrer Meinung nach würde das Problem auch nicht bestehen, wenn Behörden und Kommunen bereits vorhandene Regeln und Gesetze umsetzen würden. Anita Reicherts Wahlspruch lautet: "Besser ein Prozent Hilfe, als 100 Prozent Mitleid."

"Das ist schön. So fühlen wir uns in unserer Arbeit bestätigt", freut sich der Niederstadtfelder Ortsbürgermeister Günter Horten, der seine 467 Mitbürger vorgeschlagen hat, weil sie sich in organisierter Form gegenseitig bei allen Problemen des Alltags unter die Arme greifen. "20 Prozent unserer Leute sind bereits über 65. Aber wir haben auch viele junge", beschreibt der Ortschef die Dorfstruktur. Es packen viele mit an.
Da gibt es beispielsweise ein älteres Ehepaar, das dringend nach Mainz musste. Es fand sich spontan ein Fahrer. Bei Familienfeiern helfen Menschen mit, die nicht miteinander verwandt sind. Wenn es um ehrenamtliches Arbeiten geht, sind immer Leute erreichbar, die Zeit und Lust haben, Werkzeug in die Hand zu nehmen oder sonst etwas für andere zu erledigen. Organisiert wird das mit Hilfe eines "Hilfekataloges". Darin stehen alle, die Hilfe anbieten können. In jedem Niederstadtfelder Haushalt gibt es diese Liste der helfenden Hände. "Das Schöne ist, das alles kostet ja kein Geld, sondern nur guten Willen", freut sich Horten, der den Monatssieg mit einem Dankeschön an alle Niederstadtfelder verbindet.
Weiter geht es mit der Juli-Runde am kommenden Mittwoch. Dann werden Ihnen wieder drei besonders engagierte Gruppen aus der Region vorgestellt.
Liebe TV-Leserinnen und Leser, senden Sie uns Ihre Vorschläge für Ihren Ehrenamtskandidaten zu - sowohl von Einzelpersonen als auch von Gruppen und Vereinen. Schicken Sie uns eine detaillierte Begründung und ein gutes Foto mit. Beides senden Sie bitte per E-Mail an respekt@volksfreund.de
volksfreund.de/respekt

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