Treueschwur für den Trainer

Trier · Für manch einen ist es vielleicht eine Erlösung: Eintracht Trier ist raus aus dem DFB-Pokal – sang- und klanglos mit 0:3 gegen den 1.FC Köln. Die Alibis sind weg – jetzt muss sich das Team aufs Neue in der Regionalliga beweisen.

 DFB Pokal Trier-LKöln. Gustav Schulz wird vom Kölner (17) gefoult. Foto:Hanni Krämer

DFB Pokal Trier-LKöln. Gustav Schulz wird vom Kölner (17) gefoult. Foto:Hanni Krämer

Foto: Friedemann Vetter

Vier Niederlagen in Folge, verbunden mit dem Abrutschen auf Platz zwölf in der Regionalliga-Tabelle: Dass der Mannschaft von Eintracht Trier in den vergangenen Wochen das Selbstvertrauen abhanden gekommen ist, war auch im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1.FC Köln zu spüren. Nach einer ordentlichen ersten halben Stunde brachen die beiden Gegentreffer von Milivoje Novakovic (25.) und Youssef Mohamad (29.) den Trierern das Genick. „Die Luft war dann raus. Man muss neidlos anerkennen, dass Köln zwei Klassen besser und hochkonzentriert bei der Sache war“, sagt Eintracht-Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi.
Der Regionalligist hingegen war zuletzt alles andere als konzentriert. Nun soll im Gastspiel bei Borussia MönchengladbachII am Samstag (14 Uhr) der Befreiungsschlag gelingen. Wilhelmi: „Das Team muss wieder Herzblut zeigen.“
Eintracht-Kapitän Josef Cinar sagt: „Jetzt nach dem Pokal-Aus gibt es keine Ausreden mehr. Wir wollen gewinnen. Wir müssen gewinnen. Ein Erfolg muss her, egal wie.“

Wilhelmi: Gefordert ist die Mannschaft

Und was wäre im Falle einer neuerlichen Niederlage? Hat dann der Treueschwur des Vorstands für Trainer Mario Basler auch weiterhin Bestand? „Ja“, sagt Wilhelmi. „Jetzt den Trainer infrage zu stellen, wäre die einfachste Lösung. Die Spieler haben im Moment mit sich selbst zu kämpfen. Jeder muss für sich überlegen, wie er das offensichtliche Kopfproblem in den Griff bekommen will.“
Gefordert sei vor allem die Mannschaft – zu diesem Ergebnis kommt der Vorstand nach einer Analyse der aktuellen Lage zu Wochenbeginn. Basler sieht sich im Spiel bei Mönchengladbach nicht einem besonderen Druck ausgesetzt: „Ich bin völlig entspannt. Ich mache mir keinerlei Gedanken darüber, dass etwas passieren könnte. Die Vereinsspitze hat mir bestätigt, dass über meine Person nicht diskutiert wird.“
Die Lage sei nicht zufriedenstellend, aber auch nicht prekär, sagt der 40-Jährige – und präzisiert: „Durch den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale hat der Verein eine Zusatzeinnahme von rund einer Million Euro verbuchen können. In der Liga haben wir 16 Punkte. Ich weiß auch, dass die Situation nicht angenehm ist. Sie können mir glauben, ich bin am allerwenigsten zufrieden damit. Aber meine Absicht ist, in Trier langfristig etwas aufzubauen. Wir wollen binnen zwei Jahren aufsteigen. Ich bin überzeugt, dass das Team wieder in die Spur kommt.“

Extra
Ziel Berlin: Der 1. FC Köln will nach dem erstmaligen Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale seit der Saison 2002/2003 nun das Finale in Berlin ins Visier nehmen. „Der Pokal ist der Wettbewerb, der uns schnell in die Spur bringt, auch finanziell“, sagte Geschäftsführer Michael Meier nach dem souveränen 3:0-Sieg in Trier.
„Das Finale ist ein Traum“, meinte Nationalspieler Lukas Podolski. Dass sich sein Team mit dem Erfolg Selbstvertrauen geholt hat, soll sich im Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen Hannover 96 auszahlen. Die Rückkehr von Maniche nach Rot-Sperre war vielversprechend. „Er macht das Spiel schnell und hat gute Kombinationen eingeleitet“, lobte Meier. (dpa)

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