Sorge um Klinik in Hermeskeil bleibt

Malborn/Hermeskeil · Das Thema Hermeskeiler Krankenhaus beschäftigt die Kommunalpolitik. In Malborn wird eine Resolution verabschiedet. In Morbach gibt es eine Anfrage der Freien Wähler. Unterdessen macht das Mainzer Gesundheitsministerium deutlich, dass an der Struktur der Abteilungen nicht gerüttelt werden soll.

 Das St. Josef Krankenhaus Hermeskeil soll in seinem vollen Funktionsumfang erhalten bleiben. Das hat der Gemeinderat Malborn in einer Resolution gefordert. Foto: Archiv

Das St. Josef Krankenhaus Hermeskeil soll in seinem vollen Funktionsumfang erhalten bleiben. Das hat der Gemeinderat Malborn in einer Resolution gefordert. Foto: Archiv

Achim Zender ist besorgt. Der Fraktionssprecher der Freien Wählergruppe Morbach (FWM) liegen Informationen vor, dass der Bau eines Zentralkrankenhauses im vorderen Saarland intern bereits beschlossene Sache sei. Lediglich die Standortfrage sei noch nicht beantwortet. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes sei bis 2016 geplant.

In dem Zusammenhang bittet er den Morbacher Bürgermeister Gregor Eibes, beim zuständigen Ministerium nach dem aktuellen Sachstand zu fragen. Wissen will die FWM, ob dem Land diese Planungen vorliegen und ob das Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus im künftigen Krankenhaus-Plan des Landes Rheinland-Pfalz mit seinem jetzigen medizinischen Leistungsangebot berücksichtigt wird.

Auch in Malborn sind die Kommunalpolitiker besorgt. Nach den Verbandsgemeinderäten in Hermeskeil, Kell am See, Thalfang und dem Rat der Gemeinde Morbach hat auch der Gemeinderat Malborn eine Resolution verabschiedet. Das Gremium fordert, dass die Klinik im Hochwald als Krankenhaus der Grundversorgung mit seinem aktuellen Leistungsspektrum erhalten bleiben soll. Die akut-medizinische Versorgung dürfe nicht abgebaut werden.

Die Bemühungen in Morbach und Malborn stehen im Zusammenhang mit der Plänen der beiden Krankenhaus-Träger, der Marienhaus GmbH Waldbreitbach und der Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), einen so genannten Hochwald-Verbund mit den Kliniken in Wadern, Lebach, Illingen, Weiskirchen/Losheim und Hermeskeil zu bilden. In dem Zusammenhang sehen die Kommunalpolitiker der Region den Standort Hermeskeil zumindest mittelfristig als gefährdet an.

Erwogen wird von den Trägern unter anderem eine Ein-Standort-Lösung mit einem eventuellen Krankenhaus-Neubau (der TV berichtete mehrfach). Vor allem diese Variante bereitet der Malborner Ortsbürgermeistern Gabriele Neurohr Kopfzerbrechen. Doch für die Menschen wäre bereits ein Abspecken des medizinischen Angebots ein herber Verlust.

Für Malborn kommt laut Neurohr ein weiterer Aspekt hinzu: "Viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz dort." Auch Klaus-Dieter Lauer, Vorsteher von Thiergarten, warnt: "Allein der Wegfall des Notarztes würde längere Anfahrtswege verursachen." "Wenn das Krankenhaus schließt, sind wir hier abgehängt", sagt CDU-Sprecher Berthold Lang. In Sachen Rettungsdienst fürchtet er die früheren Morbacher Verhältnisse. Dort war lange für eine Verbesserung der Notarzt-Situation gekämpft worden. Lang: "Der Rettungswagen sollte schneller da sein als der Pizzaservice."

Unterdessen erinnert eine Pressesprecherin im Gesundheitsministerium auf TV-Anfrage an die Aussage von Ministerin Malu Dreyer, dass das Hermeskeiler Krankenhaus nicht zur Disposition stehe. "Auch die Abteilungsstrukturen bleiben erhalten."

Dazu äußert man sich beim Träger in Waldbreitbach nicht. "Wir sind immer noch in der Prüfung", sagt Sprecher Heribert Frieling. Auch bei der CTT in Trier konnte man mit keinen neuen Informationen aufwarten.

Meinung : Schnelle Entscheidung nötig
Auch wenn Gesundheitsministerin Malu Dreyer bereits vor Wochen signalisiert hat, dass am Hermeskeiler Krankenhaus nicht gerüttelt werde, schießen in der Region die Gerüchte ins Kraut. Die Menschen sind aufgrund der Überlegungen der beiden Krankenhas-Trägergesellschaften Marienhaus GmbH und CTT hinter verschlossenen Türen beunruhigt. Schließlich ist das Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus für viele in der Region nicht wegzudenken. Allzu oft mussten sie in der Vergangenheit erleben, dass wichtige Einrichtungen über ihre Köpfe hinweg geschlossen wurden. Die Aussagen aus Mainz sind für die betroffenen Kommunen in Rheinland-Pfalz schon erfreulich. Wichtiger wäre es, sie würden von den Trägern selbst kommen. i.rosenschild@volksfreund.de

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