Werkbank oder Schreibtischjob?

Schüler aus dem gesamten Umland von Hermeskeil haben sich bei der zweiten Bildungsmesse der Geschwister-Scholl-Schule über das Ausbildungsangebot regionaler Betriebe informiert. Jüngere konnten zudem das Bildungsangebot der berufsbildenden Schule hinterfragen, die vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur alles im Angebot hat.

 Kevin Reiszner (links) und Pascal Krachten, Berufsfachschüler der Hermeskeiler Geschwister-Scholl-Schule, demonstrieren bei der zweiten Bildungsmesse, welche Bildungsgänge ihre Schule bietet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kevin Reiszner (links) und Pascal Krachten, Berufsfachschüler der Hermeskeiler Geschwister-Scholl-Schule, demonstrieren bei der zweiten Bildungsmesse, welche Bildungsgänge ihre Schule bietet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. (urs) Für einige wenige Schüler mag es nur eine willkommene Unterbrechung des Schullalltags sein. Doch die meisten Besucher der zweiten Hermeskeiler Bildungsmesse haben sich ganz gezielt in den Räumen der Geschwister-Scholl-Schule umgeschaut. Immerhin nutzten an die 20 Ausbildungsbetriebe die Messe, um künftige Lehrlinge auf sich aufmerksam zu machen. Etliche namhafte regionale Industrieunternehmen waren vertreten: Siegenia Aubi, Komage-Gellner, das saarländische Rüstungsunternehmen Diehl, Thyssen Krupp Bilstein und Thyssen Krupp Drauz Nothelfer.

Mit ihnen präsentierten sich Wagner Tiefkühlkost und Kaufland sowie Banken, Verwaltungen, Kammern, Versicherungen, Bundeswehr und Bistum. Parallel dazu wurden Weiterbildungsalternativen vorgestellt. Darunter auch Studiengänge der Fachhochschule Umweltcampus Birkenfeld, Auslandsaufenthalte oder freiwillige soziale Engagements.

Die breite Palette richtete sich nicht nur an Schüler der berufsbildenden Schule, sondern auch an Gymnasiasten sowie Real- und Hauptschüler der frisch fusionierten Integrierten Gesamtschule. Außerdem nutzten die St. Martinus Förderschule Reinsfeld sowie die Realschulen plus aus Thalfang und Waldrach die Messe. Lehrer Erik Schulze, der eintreffenden Schülern Orientierungshilfe anbot, schätzt, dass über den Tag um die 650 Schüler vorbei schauten.

Da sich die Messe über fünf Stunden erstreckte, konnten sich die Schüler dennoch eingehend informieren. Viele Zehnt- und Neuntklässler haben ohnehin bereits konkrete Vorstellungen von ihrem künftigen Beruf.

Joe Bellersheim, Realschüler aus Waldrach, schaute sich vor allem dort um, wo Bürojobs angeboten wurden. Den 19-jährigen Kevin Reiszner zieht es hingegen mehr in Richtung Kraftfahrzeug-Mechatroniker. Er wolle sich aber dennoch alles auf der Messe anschauen, betonte er.

Vorbereitungsjahr für Schulabbrecher



Denn vor dem Job will der Berufsfachschüler seine Mittlere Reife in der Tasche haben. Pascal Krachten (17) strebt einen ähnlichen Weg an. "Ich will KFZ-Mechatroniker oder Feinmechaniker werden." Seine Schule bietet dafür ebenso die Voraussetzungen wie für den zweiten Schwerpunkt Hauswirtschaft. Außerdem können Schulabbrecher und Förderschüler im Haus ein Berufsvorbereitungsjahr absolvieren.

Claus Detemple, Ausbildungsleiter bei Diehl, hätte sich mehr konkrete Bewerber gewünscht. Es habe relativ wenig Nachfragen gegeben. Er habe Fragen vermisst, wie nach der Zahl der Ausbildungsplätze bei Diehl, nach Voraussetzungen oder nach dem Bewerbungsschluss. Nach einem Praktikum hätten sich nur wenige erkundigt. Diehl stelle pro Jahr fünf gewerbliche plus einen kaufmännischen Lehrling oder einen Studenten der Berufsakademie ein. Aktuell seien 24 Personen in Ausbildung. Dass darunter immer seltener junge Frauen zu finden sind, findet er schade. In den 1970er und 1980er Jahren hätten sich auch Mädchen für Metallberufe interessiert.

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