Streetworker kann seine Arbeit fortsetzen

Seit 1. September 2007 ist Georg Stokowy im Rahmen eines in erster Linie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanzierten Projektes tätig. Die finanzielle Förderung ist nun bis 2013 sichergestellt.

Rhaunen. Das Projekt, in dem Diplom-Sozialpädagoge Georg Stokowy arbeitet, ist erfolgreich. Ziele sind die Schaffung einer Vertrauensbasis zu jugendlichen Aussiedlern und jungen erwachsenen Russlanddeutschen, um somit im Bereich Gewalt- und Suchtprävention die in der Vergangenheit oft angespannte Situation in Rhaunen zu beruhigen. Stokowy kann seine Arbeit in Rhaunen nun bis August 2013 fortsetzen. "Wir sind sehr froh, dass unser Antrag als einer von ganz wenigen bewilligt wurde", teilt Geschäftsführer Rudolf Weber von der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Kreuznacher Diakonie mit. Georg Stokowy gelang es durch vielfältige Angebote, insbesondere auch im sportlichen Bereich, tragfähige Kontakte zu den Jugendlichen herzustellen.

Im Jahr 2008 war die Bildung eines Netzwerkes um die "Zukunftsinitiative Rhaunen" und die Erstellung einer "Kontaktfibel" für Fachkräfte, Interessierte und Engagierte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Region Rhaunen ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. Ebenso gab es eine gute Kooperation mit der Idarwaldschule, in der sich Stokowy im Rahmen der Ganztagsbetreuung engagierte, um die Aussiedlerkinder in einem Alter zu erreichen, in dem sich Konflikte noch nicht zugespitzt haben. Eine Fortsetzung dieser Arbeit lassen die Förderrichtlinien des Bundesamtes nicht zu. Es galt, ein innovatives Konzept zu entwickeln, in dem auch wesentliche Ergebnisse einer einjährigen wissenschaftlichen Begleitung durch das "Institut für sozialpädagogische Forschung" aus Mainz einflossen.

Verwaltung setzt sich ein



Im Mittelpunkt des neuen Projekts steht nun die Elternarbeit, insbesondere in Fragen der schulischen und beruflichen Integration von jugendlichen Spätaussiedlern. Eine wichtige Vorraussetzung sehen die Beteiligten in den sehr guten Kontakten, die Stokowy zu den religiösen Gemeinschaften der Spätaussiedler geknüpft hat. Dies sieht auch Victor Enns, der Vorsitzende der mennonitischen Gemeinde, so: "Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Georg Stokowy." Enns begrüßt die vielfältigen Angebote für die Jugendlichen.

Gemeinde, Verbandsgemeinde- und Kreisverwaltung setzten sich auch auf politischer Ebene für ein Anknüpfen an der bisherigen Arbeit und der Weiterbeschäftigung des Streetworkers ein. Bei der Vielzahl der Anträge war lange unklar, ob es zu einer weiteren Förderung durch das BAMF kommt. Die nun bewilligte Förderung endet im August 2013, fällt aber etwas geringer aus, als in den vergangenen drei Jahren. Geschäftsführer Rudolf Weber erläutert: "Hierzu haben wir bereits Gespräche mit dem Kreisjugendamt Birkenfeld geführt, um Georg Stokowy auch in unser ambulantes Team zu integrieren und ihn auf Grundlage von einzelfallbezogenen Jugendhilfemaßnahmen einzusetzen. Alle Beteiligten sind froh, dass er weiterhin in Rhaunen tätig sein kann."

Georg Dräger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen, vertritt eine ähnliche Ansicht: "Dass der Streetworker weitermachen kann, ist absolut erfreulich. Er leistet gute Arbeit, die Früchte trägt. Die Situation in Rhaunen hat sich mit den Jahren entschärft. Es gibt zwar immer noch den einen oder anderen Vorfall, vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist. Aber lange nicht mehr so wie früher. Die Integration ist insgesamt ein langwieriger Prozess, der noch immer nicht abgeschlossen ist."

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